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Nachhaltige Kompostierung für Zuhause
Komposthaufen, Bokashi-Eimer und Wurmkiste im Vergleich – Die natürliche Verarbeitung von Küchen- und Gartenabfällen zu nährstoffreichem Kompost ist ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zur Reduzierung von Abfällen. Die Kompostierung ist ein wichtiger Bestandteil des regenerativen Designs. Kompost ist für den Boden ein Lebenselixier, es fördert das Mikrobiom und damit die Vielfalt im Boden. Auf dem Land ist ein Komposthaufen ein alltägliches Bild, in der Stadt auf dem Balkon oder in der Küche findet man die Kompostierung oder auch Fermentierung noch sehr selten.
Es gibt verschiedene Methoden der Kompostierung, die sich in Aufwand, Platzbedarf und Endprodukt unterscheiden. In diesem Beitrag stellen ich die drei beliebtesten Methoden vor: den traditionellen Komposthaufen, den Bokashi-Eimer und die Wurmkiste.
Der traditionelle Komposthaufen
Im Einfamilienhäusern findet man im Garten meist den typischen Komposthaufen. Manchmal werden fertige Plastik-Komposter gekauft, wovon ich aber abraten würde, denn mit den Jahren wir das Plastik brüchig und das Plastik wandert in den Kompost. Die Erde benutzt du wiederum für den Anbau von Gemüse und nimmst das Mikroplastik in deinen Körper auf. Mittlerweile ist ja bekannt, dass der Körper das Plastik in den Zellen speichert und das möchte niemand von uns.
Viel besser sind einfache Metallgitter, die ineinander gesteckt werden. So kommt immer frische Luft an das Material, die Insekten können besser in den Kompost hinein- und herausgelangen. Nach einem Jahr zieht man einfach die Gitter auseinander und kann den Kompost verwenden. Zudem ist diese Ausführung langlebiger und kostengünstiger.
Natürlich funktioniert das Ganze auch mit Holzlatten wie auf dem Titelbild. Einzige Nachteil, Holz verrottet schneller, wie man auch auf dem Bild schön erkennen kann. Beim Neukauf würde ich deshalb lieber auf Metall setzen, aber wenn du die Holzlatten schon zu Hause hast (Upcycling) solltest du diese nutzen.
Du sollte immer 2 Komposthaufen haben, einen der ruht und der andere wird befüllt. So schaffst du eine perfekte Kreislaufwirtschaft, in der der Komposter nach 2 Jahren geerntet wird!
Vorteile:
- Ideal für größere Gärten.
- Kann eine breite Palette von Küchen- und Gartenabfällen verarbeiten.
- Relativ einfache Handhabung und kostengünstig.
Nachteile:
- Benötigt ausreichend Platz im Freien.
- Der Abbauprozess dauert länger (3–12 Monate).
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Der Bokashi-Eimer
Der Bokashi-Eimer kommt ursprünglich aus Japan und übersetzt heißt es so viel wie „fermentiertes Allerlei“. Es ist eine Methode der Fermentation und eignet sich besonders für Haushalte, die wenig Platz haben. Fleißige Mikroorganismen (Milchsäurebakterien, Hefen und Photosynthesebakterien) verarbeiten die Abfälle in wertvollen Dünger.
Wichtig: Hier werden die Küchenabfälle nicht kompostiert, sondern fermentiert und der übrig bleibende Abfall muss dann trotzdem entsorgt werden, entweder im Biomüll, eingegraben in die Erde oder auf einem Kompost.
Wie schon beim Kompost solltest du auch beim Bokashi-Eimer zwei Stück benutzen, einen der ruht und der andere, der in Verwendung ist. Am besten steht der Bokashi-Eimer im Haus, da die Mikroorganismen bei moderaten bis warmen Temperaturen besser arbeiten.
Funktionsweise:
- Abfälle werden im Eimer geschichtet und mit einer speziellen Mikrobenmischung (Bokashi-Streu) fermentiert.
- Die Fermentation dauert ca. 2–4 Wochen.
- Der entstehende „Bokashi-Saft“ kann als Dünger verwendet werden.
Vorteile:
- Schnelle Verwertung von Abfällen.
- Geruchsarm (riecht ein bisschen wie Sauerkraut) und platzsparend.
- Produziert Flüssigdünger während der Fermentation.
Nachteile:
- Der fermentierte Abfall muss im Garten vergraben oder in eine Erde-Mischung gegeben werden. Ebenso wäre es möglich ihn in der Bio-Tonne zu entsorgen.
- Anschaffungskosten für den Eimer und das Bokashi-Streu.
Die Wurmkiste
Die Wurmkiste, auch Wurmkomposter genannt, ist eine kompakte Möglichkeit, Küchenabfälle in hochwertigen Kompost zu verwandeln. Die Wurmkiste kann innen oder auf dem Balkon stehen. Manche sind sogar so konzipiert, das man sie als Sitzmöglichkeit nutzen kann.
Bei den Würmern handelt es sich um Lebewesen, um die man sich kümmern muss! Das bedeutet Pflege und regelmäßige Fütterung.
Funktionsweise:
- Spezielle Kompostwürmer (z. B. Rotwürmer) zersetzen organisches Material.
- Der Prozess dauert je nach Menge und Art der Abfälle einige Wochen bis Monate.
- Der entstehende Wurmhumus ist sehr nährstoffreich und ideal für Pflanzen.
Vorteile:
- Kann im Innenraum verwendet werden.
- Produziert hochwertigen Kompost und Flüssigdünger („Wurmtee“).
- Nachhaltig und lehrreich für die Familie.
Nachteile:
- Benötigt Pflege und Wissen über die richtige Fütterung und Feuchtigkeit.
- Kann bei falscher Pflege Gerüche oder Schädlingsprobleme verursachen.
- Bei einem längeren Urlaub – mehr wie 3 Wochen – benötigst du einen Wurmsitter.
Fazit: Welche Methode passt zu dir?
Die Wahl der passenden Kompostiermethode hängt von deinem Platzangebot, deiner Geduld und der Menge an Küchenabfällen ab. Der Bokashi-Eimer ist ideal für Wohnungen, die Wurmkiste für nachhaltigkeitsbewusste Menschen, die wenig Platz haben, und der klassische Komposthaufen ist perfekt für Haushalte mit Gärten.
Ich verwende den klassigen Komposthaufen mit Metallgitter. Er ist Lebensraum für viele Kriechtiere, auch meine Schnecken im Garten finden hier eine Menge Arbeit.
Wie kompostierst du deine Küchenabfälle?
Foto:
pixabay.com/ Antranias