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Stofftaschentücher / Stofftücher

Stofftaschentücher – seit 40 Jahren ausgestorben? Falsch! Stofftaschentücher sind der Hack im Haushalt überhaupt. Mir fallen unendlich viele Einsatzmöglichkeiten ein. In diesem Beitrag geht es um Nachhaltigkeit und Lebensdienlichkeit (nachhaltiges Wirtschaften, ein Ding für sehr viele Bereiche im Haushalt zu nutzen). 

Serie – Unverzichtbare Tools für den nachhaltigen Haushalt

Beginnen möchte ich die Serie „Unverzichtbare Tools für den nachhaltigen Haushalt“ gerne mit den Stofftaschentüchern. Die armen Dinger sind die letzten 40 Jahre völlig in Vergessenheit geraten. Ab und zu sehe ich einen alten Herrn, der es aus seiner Tasche zieht, um sich die Nase zu schnäuzen.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie meine Mutter immer am Bügelbrett stand und die Stofftaschentücher gebügelt hat. Ich kam also tatsächlich noch in den Genuss das Stofftaschentuch im Einsatz zu erleben.

Aber zurück zum Thema. Ich habe mir Stofftaschentücher aus alten Vorhängen genäht! Nicht nur eines, sondern gleich einen ganzen Stapel mit unterschiedlichen Größen:

  • 45×45 cm große, dicke und stabile Stofftaschentücher
  • 30×30 cm dünne, weiße Stofftaschentücher

Ich nutze – wie wahrscheinlich schon vermutet – die Stofftaschentücher nicht nur zum Naseputzen, sondern bei mir kommen sie in ganz unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz.

Kleiner Tipp von mir, nähe dir die Taschentücher in verschiedenen Farben, so kann jedes Taschentuch seinen eigenen Zweck erfüllen.

Ein Stofftaschentuch ist ein Multitalent!

Weg mit den Plastiksackerln!!

Her mit dem Stofftaschentuch.

Das 45×45 cm große Taschentuch nutze ich für verschiedene Zwecke.

Ich benutze sie zum Einfrieren meines selbstgebackenen Brotes. Man muss das Brot fest damit umwickeln, ich fixiere das Baumwolltuch noch mit Bändern und dann ab in den Gefrierschrank. 3 bis 4 Wochen kann man das Brot auf diese Weise sehr gut einfrieren, da braucht man kein Plastik! Gefrierbrand ist beim Brot auch kein Thema, hatte ich bisher noch nie! Alternativ kann man aus dem Stofftaschentuch auch ein Wachstuch machen (klicke auf das Bild links) und mit diesem kann man eigentlich alles einfrieren!

Dann nutze ich sie auch als Lappen in der Küche oder zum Abdecken von dem frisch gebackenen Brot, als Unterlage zum Trocknen von Kürbiskernen oder anderen Dingen. Als „Platzdeckchen“ beim Frühstück am Schreibtisch. Sie eignen sich auch zum Trocknen von Salat.

Das 30×30 cm kleine Stofftaschentuch nutze ich für andere Dinge. Diese Stofftaschentücher sind viel dünner als die großen, man kann fast durchschauen. Ich wollte Stofftaschentücher, die dem gekauften Tempo sehr ähnlich sind, auch in der Haptik.

Diese benutze ich zum Abseihen von Kräutertinkturen, angesetzten Ölen, selbstgemachtem Haferdrink, zum Herstellen von Frischkäse (hier kann man auch sehr gut einen Nussmilchbeutel nutzen oder man näht sich selbst einen), zum Abdecken von diversen Gläsern und Schüsseln, einfach ein Band drum binden. Auch zum Trocknen von Kräutern, Samen oder Blüten eignen sie sich sehr gut, weil sie so luftig sind.

Ich glaube ihr merkt schon, dass die Stofftaschentücher eigentlich für alles herhalten können, wofür man sonst ein Einmal-Haushaltstuch benutzen würde (die ich übrigens bei mir abgeschafft habe) und darüber hinaus noch für viele andere Bereiche.

Nach Gebrauch werden sie mit 60° gewaschen und sie sind wie neu.  Ich habe wirklich keine Ahnung warum ich das nicht schon früher getan habe. Ich mag sie aus meinem Haushalt nicht mehr wegdenken.

Upcycling von alten T-Shirts

Man könnte sich fertige Stofftücher (Stofftaschentücher) auch kaufen, aber warum immer neu kaufen? Es macht nicht viel Aufwand wenn man die Stoffstücke mit einer Zackenschere zurecht schneidet. Je nach Stoff kann man sich dann sogar das Umnähen sparen! Upcycling ist nachhaltig, spart Geld und vermeidet Müll.

Die Papier-Haushaltsrolle ist das wohl überflüssigste Hausheitstool, das es gibt. Die Industrie und Werbung verkauft uns, dass es unverzichtbar ist. Blödsinn! Durch sie werden wertvolle Ressourcen verschwendet und für alle, die es noch nicht wussten:

In vielen Papier-Küchenrollen ist Chlorpropanol!

Ökotest kam zu folgendem Ergebnis: Das beauftragte Labor fand das Chlorpropanol 3-MCPD in insgesamt 10 der 18 Produkte.

Weiter heißt es dort: 3-MCPD ist eine halogenorganische Verbindung, die die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) als „möglicherweise krebserregend für den Menschen“ einstuft und die im Tierversuch Nieren und Hoden schädigte. 

Also mein Tipp, solltest du weiterhin auf Papier-Küchenrolle setzen: Bitte den Kontakt mit Lebensmitteln vermeiden!

Die gesündere und nachhaltigere Variante: DIY-Stofftücher

Wenn du das nächste Mal deinen Kleiderschrank ausmistest, solltest du die Kleidung aus Baumwolle, die zu alt für die Altkleidersammlung ist, zur Seite legen. Benutze aber bitte immer nur Baumwolle, denn sie ist saugfähig und man kann sie heiß waschen, auch mal auskochen.

Du kannst sie in der gewünschten Größe zurecht schneiden und entweder nähst du die Ränder um oder schneidest sie nur mit einer Zackenschere aus.

Mit diesen Stofftüchern wische ich mal eben Dreck oder Wasser am Boden auf oder nutze sie beim Schuhe putzen und einfetten. Als Unterlage, wenn ich meinem Hund die Ohren sauber mache. Sie ersetzen meine Wattepads zum Abschminken. Ich kann sie beim Putzen verwenden (sogar Spiegel putzen klappt hervorragend). Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Sie sind immer griffbereit und ich lange gerne mal hin und danach landen sie in der Wäsche und werden mit 60° gewaschen.

Manche denken jetzt vielleicht: Oh Gott, sie wäscht nur mit 60°, das ist gar nicht keimfrei. Falsch! Das ist ein Ammenmärchen, vorausgesetzt die Waschmaschine erhitzt auch wirklich auf 60°, was manche wohl nicht tun. Da kann es helfen beim Hersteller nachzufragen.

60° reichen absolut aus, um Keime, Pilze oder Milben abzutöten. Nur wenn man einer akuten Ansteckungsgefahr ausgesetzt ist oder ein Mensch ein angegriffenes Immunsystem hat, dann sollte man mit 90° waschen.

Aber natürlich kann man die Stofftücher nach Farben sortieren. Farbe rot ist nur für die Pads zum Abschminken, blau ist zum Boden aufwischen, grün ist zum Abwischen der Arbeitsflächen und gelb wird nur zum Putzen benutzt.
Wenn man sich das so einteilt, dann kann man auch gleich die Größe passend zuschneiden.

Also ich bin begeistert von meinen Stofftüchern!

Könntest du dir auch vorstellen die klassische Küchenrolle zu verbannen?

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