
Mulchen im Sommer – natürliche Pflege für deinen Boden
Wenn der Sommer Einzug hält und die Sonne die Erde wärmt, ist der perfekte Zeitpunkt gekommen, um deinem Garten etwas richtig Gutes zu tun: Mulchen! Besonders mit Rasenschnitt und anderen natürlichen Materialien kannst du deinen Boden schützen, nähren und langfristig verbessern.
Aber was genau passiert dabei eigentlich – und warum ist Mulchen ein echter Geheimtipp für einen gesunden, lebendigen Boden?
Hier kannst du die Mulch-Checkliste downloaden oder ausdrucken, um gleich diese Woche damit im Garten zu starten!
Warum mulchen?
Mulchen bedeutet, dass du den Boden mit einer schützenden Schicht aus pflanzlichem Material bedeckst. In der Natur passiert das ganz von selbst – denk nur an den Waldboden, der unter Blättern, Ästen und Moos lebt und atmet.
Im Garten übernehmen wir diese Aufgabe bewusst – und schenken der Erde damit:
- Schutz vor Austrocknung: Die Mulchschicht hält die Feuchtigkeit im Boden, was besonders in heißen Sommermonaten wichtig ist.
- Temperaturausgleich: Die Erde bleibt kühler im Sommer und wärmer im Winter – ein echter Vorteil für Mikroorganismen und Wurzeln.
- Bodengesundheit & Humusaufbau: Mulch fördert das Bodenleben. Regenwürmer, Pilze und Mikroorganismen lieben das schützende Klima – und verwandeln die Mulchschicht mit der Zeit in wertvollen Humus.
- Unkrautunterdrückung: Durch die lichtundurchlässige Schicht haben Beikräuter weniger Chancen – und du sparst dir mühsames Jäten.
- Schutz vor Erosion: Wind und Regen können dem Boden weniger anhaben, die Struktur bleibt erhalten.
Was passiert in der Erde?
Beim Verrotten des Mulchmaterials entstehen Nährstoffe, die langsam und stetig in den Boden übergehen. Gleichzeitig lockern Regenwürmer den Boden, verbessern die Durchlüftung und mischen Mulch und Erde sanft miteinander.
Ein lebendiger Boden entsteht – strukturreich, nährstoffreich und voller Mikroorganismen, die in Symbiose mit deinen Pflanzen arbeiten.
Welche Insekten und Tiere profitieren von einer Mulchschicht?
Eine Mulchschicht ist nicht nur gut für den Boden – sie ist auch ein kleines Ökosystem für sich und bietet Lebensraum, Nahrung und Schutz für viele nützliche Tiere im Garten:
- Regenwürmer fühlen sich unter der Mulchdecke besonders wohl. Sie lockern den Boden, verbessern die Durchlüftung und zersetzen organisches Material – ein unschätzbarer Beitrag zur Humusbildung.
- Käfer, Asseln und Tausendfüßler leben in und unter dem Mulch. Sie zersetzen grobes Material, fördern den Nährstoffkreislauf und dienen wiederum Vögeln und Igeln als Nahrung.
- Spinnen und Laufkäfer halten das Gleichgewicht, indem sie Schädlinge wie Blattläuse, Schnecken und Maden natürlich in Schach halten.
- Amphibien wie Erdkröten oder Molche nutzen feuchte Mulchbereiche als Unterschlupf, insbesondere in schattigen Gartenbereichen.
- Vögel und Igel profitieren indirekt, weil Mulch das Bodenleben ankurbelt – und damit ihre Nahrungsgrundlage stärkt.
Mit einer Mulchschicht schaffst du einen lebendigen Boden – und gleichzeitig einen vielfältigen Lebensraum für zahlreiche kleine Gartenhelfer. Ein aktiver Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt direkt vor deiner Haustür!
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Mit welchen Materialien kann ich mulchen?
Du kannst viele natürliche Materialien aus deinem Garten oder Haushalt nutzen – je nach Jahreszeit, Standort und Pflanzenart:
- Rasenschnitt: Frisch, stickstoffreich – dünn auftragen (2–3 cm), damit er nicht fault
- Laub: Ideal im Herbst, aber auch für schattige Beete im Sommer geeignet
- Gehäckselte Zweige / Strauchschnitt (Holzhäcksel): Besonders für Wege und Sträucher
- Stroh oder Heu: Perfekt für Gemüsebeete (besonders Tomaten, Zucchini, Kürbis)
- Unkraut (nicht blühend): Mit der Wurzel rausnehmen, trocknen lassen und verwenden
- Pflanzenjauchen-Rückstände: z. B. Reste von Brennnesseljauche nach dem Abseihen
- Küchenabfälle (nur pflanzlich): Vorsichtig dosieren, ggf. vorher trocknen oder fermentieren
Wie mulche ich richtig?
- Boden anfeuchten, bevor du mulchst – besonders bei Trockenheit.
- Mulchmaterial vorbereiten (z. B. Rasenschnitt antrocknen lassen).
- 2–5 cm dick auftragen, je nach Material.
- Rund um Stängel und empfindliche Pflanzen etwas Abstand halten (Schimmelgefahr).
- Regelmäßig erneuern, sobald die Mulchschicht verrottet oder von Regen zersetzt wurde.
Langfristige Wirkung
Wer regelmäßig mulcht, wird über die Jahre mit einem gesunden, humusreichen und lebendigen Boden belohnt. Die Erde speichert besser Wasser, versorgt deine Pflanzen mit Nährstoffen, reduziert die Notwendigkeit für Gießen und Düngen – und ist dabei zu 100 % nachhaltig.
Fazit
Mulchen ist gelebte Permakultur. Es spart Wasser, fördert das Bodenleben und schützt vor Extremwetter. Besonders im Sommer ist Rasenschnitt ein idealer und leicht verfügbarer Rohstoff – einfach, effektiv und klimafreundlich.
Probiere es aus – und beobachte, wie dein Garten aufatmet!