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Trockenmauer: Lebensraum für Amphibien schaffen

Wusstest du, dass mehr als ein Drittel der Amphibienarten weltweit vom Aussterben bedroht ist? Auch in unseren Gärten spüren Frösche, Kröten und Molche die Folgen von Lebensraumverlust, Monokulturen und versiegelten Flächen.
Doch wir können etwas tun – direkt vor der eigenen Haustür. Ein naturnah gestalteter Garten mit einer Trockenmauer ist nicht nur schön anzusehen, sondern bietet wertvollen Lebensraum für unzählige kleine Mitbewohner.

Was ist eine Trockenmauer?

Eine Trockenmauer ist eine ohne Mörtel aufgeschichtete Mauer aus Natursteinen. Zwischen den Steinen entstehen Hohlräume, die Tieren wie Amphibien, Eidechsen, Insekten, Spinnen und Wildbienen Unterschlupf, Winterquartier und Brutplätze bieten. Die Mauer speichert Wärme, schützt vor Feinden – und ist gleichzeitig ein lebendiges Mikrohabitat.

Warum ist eine Trockenmauer besonders für Amphibien wichtig?

Amphibien wie Grasfrosch, Erdkröte oder Bergmolch brauchen:

  • Verstecke vor Trockenheit und Hitze
  • Schutz vor Fressfeinden
  • Winterquartiere in frostfreien Spalten
  • Feuchte, strukturreiche Umgebung

Eine gut angelegte Trockenmauer erfüllt all das – besonders in Kombination mit einem kleinen Teich oder feuchten Senken in der Nähe. So entsteht ein naturnahes Amphibienparadies!

So baust du eine Trockenmauer – Schritt für Schritt

  1. Standort wählen
    Ideal ist ein sonniger bis halbschattiger Platz. In der Nähe von Wasserstellen wird die Mauer besonders attraktiv für Amphibien.
  2. Fundament vorbereiten
    20–30 cm tief ausheben, mit grobem Schotter und Sand auffüllen. So entsteht Drainage gegen Staunässe.
  3. Natursteine schichten
    Verwende möglichst regionale, unregelmäßige Steine. Baue leicht nach hinten geneigt, für Stabilität.
    Lass zwischen den Steinen Spalten – keine Mörtelmasse! Diese Hohlräume werden später wichtige Verstecke.
  4. Mit Erde und Pflanzen ergänzen
    Zwischen die Steine Erde einfüllen und trockenheitsliebende Kräuter oder Wildpflanzen setzen. Ideal sind z. B. Mauerpfeffer, Thymian oder Hauswurz.

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Welche Pflanzen passen zu einer Trockenmauer?

  • Mauerpfeffer (Sedum)
  • Thymian
  • Feldsalbei
  • Blaukissen
  • Hauswurz (Sempervivum)
  • Mauer-Zimbelkraut

Diese Pflanzen locken zusätzlich Insekten an – das perfekte Buffet für Kröte und Co.

Trockenmauer wieder aktivieren

Oder mache es wie ich: Tatsächlich gibt es bei mir im Garten eine Trockenmauer, aber sie war unter Schichten von Efeu begraben. Ich bin gerade dabei sie wieder frei zu legen, wirklich viel Arbeit, aber Arbeit die sich lohnt! Ganz bestimmt werden die Bergmolche in meinem Garten (die dieses Jahr übrigens auch Junge haben), diese Trockenmauer annehmen.

Hier ein paar Impressionen:

Mein Tipp für einen tierfreundlichen Garten

Kombiniere deine Trockenmauer mit einem kleinen Naturteich, Laubhaufen oder einer Wildblumenwiese. Vermeide Chemikalien, lasse ein paar wilde Ecken stehen – und beobachte, wie sich dein Garten in eine lebendige Oase verwandelt.

Fazit

Trockenmauern sind mehr als nur strukturierende Elemente im Garten – sie sind kleine Arche Noahs aus Stein. Gerade für gefährdete Amphibien können sie überlebenswichtig sein.
Wenn wir unseren Garten als Teil des Ökosystems begreifen, wächst nicht nur unsere Verantwortung – sondern auch unsere Freude am Leben.

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