
Portrait: Kleine Braunelle
Heiler im Verborgenen – Die Kleine Braunelle (Prunella vulgaris) ist eine oft übersehene Heilpflanze, die unscheinbar am Wegesrand wächst und doch ein enormes Potenzial in sich trägt. Ob in der Volksmedizin oder als kraftvolle Wildpflanze im Garten: Die Kleine Braunelle überzeugt durch ihre vielseitigen Heilkräfte und ihre bescheidene, doch schöne Erscheinung.
Ich freue mich heute meine Lieblings-Heilpflanze vorzustellen!
Ein Blick in die Naturheilkunde: Was die Kleine Braunelle besonders macht
Die Kleine Braunelle gehört zur Familie der Lippenblütler und ist in Europa, Asien und Nordamerika heimisch. Oft wächst sie auf Wiesen, an Waldrändern oder sogar in Gärten. Seit Jahrhunderten schätzen Naturheilkundige sie als entzündungshemmendes und wundheilendes Mittel. Ihre Blüten und Blätter können vielseitig genutzt werden – ob frisch oder getrocknet in Tees, Salben oder Tinkturen.
Das könnte dich auch interessieren:

Heilwirkung der Kleinen Braunelle
Die Wirkung der Kleinen Braunelle basiert auf ihrem Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen wie Gerbstoffen, ätherischen Ölen und Flavonoiden. Diese verleihen ihr eine Vielzahl an Heilwirkungen:
- Entzündungshemmend: Bei entzündlichen Hauterkrankungen oder Schleimhautentzündungen kann die Braunelle Linderung verschaffen.
- Wundheilend: Ihre adstringierenden Eigenschaften unterstützen die Heilung kleinerer Wunden und Hautabschürfungen.
- Immunstärkend: Ein Tee aus Braunellenblättern stärkt das Immunsystem und hilft bei der Abwehr von Infektionen.
- Antivirale Eigenschaften: Studien deuten darauf hin, dass die Kleine Braunelle möglicherweise eine hemmende Wirkung auf Viren wie das Herpesvirus hat.
Anwendungen und Rezepte
Die Verwendungsmöglichkeiten der Kleinen Braunelle sind so vielseitig wie ihre Heilkräfte:
- Braunellen-Tee: 1 TL getrocknete Blätter und Blüten mit 200 ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Der Tee wirkt entzündungshemmend und kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden.
- Tinktur: Zur Herstellung einer Braunellen-Tinktur kannst du die Blüten und Blätter in Alkohol einlegen und die Tinktur als antiseptisches Mittel verwenden.
- Salbe: Eine selbstgemachte Salbe mit Braunellenextrakt kann als Erste-Hilfe-Mittel für kleinere Wunden und gereizte Hautstellen genutzt werden.
Anbau und Ernte
Die Kleine Braunelle ist eine robuste Pflanze, die wenig Pflege benötigt und sogar im heimischen Garten kultiviert werden kann. Sie gedeiht in nährstoffreichen, feuchten Böden und liebt halbschattige Plätze. Die Ernte der Braunelle erfolgt am besten während der Blütezeit im Sommer, wenn die Wirkstoffkonzentration am höchsten ist.
Bei uns in der Steiermark wächst sie überall, auf den Wiesen und im Garten. Ein extra Anbau ist deshalb nicht nötig. Während dem Spaziergang sammle ich immer hier und da ein bisschen. Sie blüht von April bis in den September, bei mildem Wetter sogar noch im November.
Sie vermehrt sich über Ausläufer, ohne dabei lästig zu werden.
Fazit: Ein heimisches Superkraut
Obwohl die Kleine Braunelle unscheinbar wirkt, birgt sie eine große Heilkraft. Als nachhaltige Alternative zu chemischen Produkten und als wahre Bereicherung im heimischen Kräutergarten zeigt sie, wie viel uns die Natur schenken kann. Diese Pflanze erinnert uns daran, dass oft das Wertvollste direkt vor unseren Füßen wächst.
Foto:
pixabay.com/ Hans