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Fazit Körperpflege

Nach vielen Jahren der Umstellung in meinem Haushalt, möchte ich gerne ein Fazit über die Dinge geben, die ich geändert habe. Mein Bad musste dran glauben, meine Küche und meine Toilette wurde auf den Kopf gestellt und jedes „Ding“ wurde auf seine Nachhaltigkeit und Brauchbarkeit überprüft. Manches ist gut gelaufen, anderen leider nicht.

Du findest auf meiner Website sehr viele Beiträge mit Vorschlägen für plastiklose Alternativen. Zu jedem Fazit werde ich dir hier im Beitrag auch die Themen verlinken.

Duschen

Voller Schrecken musste ich vor einigen Jahren feststellen, dass in meinem geliebten Duschgel einer bekannten Marke Mikroplastik verwendet wird. Ich machte mich auf die Suche nach einer sehr natürlichen Seife, die auch sanft zur Haut ist und wurde fündig. Seit nunmehr vielen Jahren benutze ich Seifen und festes Shampoon einer kleine Seifenmanufaktur aus Deutschland. Hier kann ich gleichzeitig ein kleines nachhaltiges Unternehmen unterstützen.

Fazit:

Nach einer kurzen Umgewöhnungsphase komme ich mit der Seife sehr gut zurecht. Sie ist – gefühlt – sogar sanfter zu meiner Haut, da sie diese nicht so stark austrocknet. Wenn ich nach einem Nachteil suche, dann fällt mir eigentlich nur der ein, dass sie mir ab und zu aus der Hand rutscht und dann (da meine Dusche offen ist) quer durchs Bad fliegt und wieder eingesammelt werden muss. Es gibt aber auch Seifensäckchen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Ein weiterer Vorteil von Seifensäckchen ist, dass man die Seife bis zum letzten kleinen Rest benutzen kann.

Haarpflege

Die Haarpflege war bei mir ein größeres Problem. Anfangs versuchte ich es mit einer Haarseife und kam damit überhaupt nicht zurecht. Mein Wasser ist sehr kalkhaltig und der Kalk flockte durch die Seife aus. Auch Spülungen mit Essigwasser halfen nur wenig. Siehe hierzu auch mein Beitrag No-Poo.
Dann las ich durch Zufall einen Artikel, in dem eine Frau festes Shampoo benutzt aus einer kleinen Seifenmanufaktur, ohne Silikone, synthetische Konservierungsstoffe oder Erdöl. Obwohl mir der Preis sehr teuer erschien, vor allem bezahlte ich für die Liefergebühren genauso viel wie für das Shampoo, bestellte ich eine Probe und noch heute – Jahre später – nutze ich die Shampoons. Durch große Sammelbestellungen – reicht für 1 Jahr – halte ich auch die Versandgebühren auf ein Minimum und tue noch etwas für eine positive Energiebilanz.

Die Haarspülung (saure Rinse) habe ich schon kurz angesprochen, eine ausführliche Anleitung dazu findet man in oben verlinkten Artikel! Ich möchte auch hier noch kurz die Haarkuren ansprechen. Im Handel bekommt man unglaublich viele „tolle“ Haarkuren angeboten, die meisten mit Silikonen. Man kann sich genauso gut aus wenigen Zutaten eine tolle Haarkur selbst machen, die zudem auch noch billiger ist. Auch hier muss man ein bisschen experimentieren, was einem gut tut. Man kann dafür benutzen: Avocados, Eier, Honig, Öle (Olivenöl, Kokosöl), Quark, Joghurt usw.

Und zu guter Letzt noch die Haarfärbung. Ich habe sofort aufgehört meine Haare zu färben, als ich keine „künstlichen“ Pflegeprodukte mehr benutzte und merkte wie kaputt meine Haare sind. Durch die vielen Silikone in den Produkten habe ich immer geglaubt meine Haare wären ok. Das waren sie aber ganz und gar nicht, die komplette Haarstruktur wurde – gefühlt – nur noch durch die Pflegeprodukte aufrecht erhalten.

Fazit:

Das waren für meine Haare und mich sehr aufregende Monate! Aller Anfang ist schwer und das traf auch auf meine Haare zu. Mit Haarseife und gefärbten Haaren kam ich gar nicht zurecht. Der Umstieg auf festes Shampoo brachte sofort Erleichterung, aber machte meine kaputten Haare auch nicht gesund. Selbst Haarkuren und Spülungen halfen nichts.

Ich hatte immer schon eine sehr trockene und juckende Kopfhaut, die durch die Umstellung auf natürliche Produkte komplett weg ist.

Wenn man natürliche Produkte verwendet, dankt es einem das Haar und die Kopfhaut! Ein Umstieg lohnt sich also nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Haare und auch der hohe Preis des festen Shampoo rechnet sich, denn ich kommt damit sehr lange aus (wasche meine Haare 2-3 x die Woche). Wenn man von herkömmlichen Shampoons und Pflegemitteln auf natürliche Haarpflege umsteigt, muss man unbedingt 2-3 Monate rechnen, bis sich die Haare umstellen. Also nicht verzweifeln und durchhalten!!

Haarstyling

Bleiben wir gleich bei den Haaren und kommen noch zum Haarstyling. Auch hier fand ich tolle Alternativen und haben diese ausprobiert:

  • ein Haargel aus Leinsamen
  • Haarwachs aus Sheabutter und Bienenwachs
  • Haarspray aus Honig und Zucker

Wenn ich heute daran denke was in den Produkten im Handel für Zusatzstoffe sind und was diese Produkte kosten, vom Plastik mal ganz abgesehen, muss ich lachen. Für ein paar Cent stelle ich mir jetzt ein Haargel her, das komplett natürlich und biologisch abbaubar ist und noch bessere Eigenschaften mitbringt.

Fazit:

Mein Leinsamen-Haargel ist der absolute Hammer und ich kann es nur jedem empfehlen! Ich nehme für die Herstellung 10 g Leinsamen und ein bisschen Honig, die dann ca. 1 Woche halten. Die Herstellung dauert ein paar Minuten (Rezept siehe Link oben). Ich habe es in einen Seifenspender gefüllt und konnte so ganz bequem die Menge entnehmen, die ich brauchte. Anfangs ist es noch nass in den Haaren, trocknet aber schnell ab und wird dann hart. Man hat damit den typischen Wet-Look. Am Abend lässt es sich ganz einfach ausbürsten und man muss nicht sofort wieder die Haare waschen. Erst nach zwei oder drei Tagen können leichte Schuppen beim Ausbürsten auftreten. Man stylt damit nicht nur die Haare, man pflegt sie auch noch!

Mit dem Haarwachs war ich nicht so zufrieden (Rezept siehe Link oben), weil es meine Haare überfettete und ich musste sie jeden Abend waschen. Allerdings fand ich dafür ein anderes Einsatzgebiet, ich benutze es bis heute als Handcreme! Durch das Bienenwachs hat es eine sehr angenehme Wirkung auf der Haut, es zieht schnell ein und seit ich es benutze habe ich keine kaputte Nagelhaut mehr. Meine Hände sind wunderbar geschmeidig.

Und mit dem Haarspray war ich überhaupt gar nicht zufrieden. Egal wieviel Zucker oder Honig ich in das Wasser tat, es hielt einfach nicht und die Haare hatten danach so eine unangenehme Konsistenz, dass ich sie wieder waschen musste. Davon bin ich nun leider ganz ab und wenn ich Haarspray brauche, was selten vorkommt, benutze ich leider weiterhin herkömmliches aus dem Laden. Aber vielleicht hast du eine gute Idee für mich? Schreib es mir in die Kommentare!

Körperpflege

So, dann noch etwas zur allgemeinen Körperpflege mit natürlichen und selbst hergestellten Produkten. Wenn man sich natürlich pflegen möchte, dann möchte man in keinem Bereich Abstriche hinnehmen und das muss man auch nicht. Das habe ich in den letzten Jahren gelernt, es gibt für alles einen sehr guten Ersatz! Manchmal muss man nur ein paar Sachen ausprobieren, bis man das perfekte Produkt findet.

Ich brauchte Ersatz für mein Deo. Dieser Ersatz war sehr schnell gefunden, weil ich einfache Dinge schätze. Ich mache mir mein Deo selbst aus Kokosöl und Natron, mehr nicht. Es ist ergiebig und der Hautausschlag, den ich seit Jahren unter den Achsel hatte, ist komplett verschwunden.

Als Bodybalsam benutze ich Sheabutter mit Kokosöl und ein bisschen Bienenwachs. Es gibt aber im Netz noch viele andere Ideen, die man ausprobieren könnte. Dann fällt mir zum Thema Körperpflege noch Make-up ein und hier habe ich keine wirkliche Lösung, außer es einfach ganz weg zu lassen. Es gibt natürlich Marken wie alverde und noch viele andere, die Produkte ohne Mineralöl und ohne Tierversuche herstellen, aber all das ist natürlich ein Kompromiss.

Hier mal ein Überblick:

Fazit:

Also mit meinem Kokosöl-Natron-Deo bin ich super zufrieden. Es riecht nicht nur angenehm frisch, es hält außerdem sehr gut durch, auch wenn es mal wärmer wird. Allerdings mildert es die Schweißbildung nur ab, es verhindert sie nicht. Ich schwitze generell nicht sehr viel und bin deshalb vielleicht ein schlechtes Beispiel.

Der Bodybalsam pflegt meine reife Haut sehr gut, vor allem kann ich ihn ohne schlechtes Gewissen benutzen. Ich habe eine Zusammenfassung über alle Trägeröle geschrieben, falls dich das interessiert:

Hier findest du für dich bestimmt das passende Öl! Kombiniere es einfach und probiere es aus.

Gerade jetzt kam wieder eine neue Studie heraus, in wie vielen Bodylotion schädliche Stoffe gefunden wurden. Es ist wirklich unglaublich was sich die Kosmetikindustrie erlaubt.

Zahnpflege

Zahncremes, die man im Laden kaufen kann, sind allesamt ziemlich umstritten. Man weiß nicht so genau wem man was glauben kann und wem nicht. Die einen halten Fluorid für ein schlimmes Übel, andere wieder nicht. Dann wird in einigen Zahncremes Mikroplastik benutzt und wie schädlich das ist, brauch ich wohl keinem zu sagen. Stutzig wurde ich aber erst richtig als ich in einem Artikel über Campen las, dass man Zahncreme auf keinen Fall in der Natur benutzen bzw. ausspucken soll. Wie geht das denn? Für die Natur ist es giftig und ich darf mir damit die Zähne putzen? Das fand ich irgendwie komisch, also suchte ich mir ein Rezept für meine eigene Zahnpasta und fand sie!! Die Inhaltsstoffe sind allesamt natürlich.

Seit einiger Zeit gibt es endlich auch Zahnseide aus natürlichen Produkten wie z.B. Mais oder Holzkohle. Die Schnüre sind einem schönen Glasbehälter. Ich bin mit der Handhabung sehr zufrieden.

Fazit:

Gerade bei den Zähnen bin ich sehr vorsichtig und hatte Angst was es langfristig für Auswirkungen haben könnte. Gleich zu Beginn spürte ich, wie mein „Zahngefühl“ ein anderes war. Meine Zähne waren wie poliert und ich hatte nie mehr ein pelziges Gefühl auf den Zähnen. Nach einigen Wochen bemerkte ich, dass sich die Farbe meiner Zähne verändert hatte, sie waren wesentlich heller wie vorher. Und heute nach Jahren kann ich ganz zu Recht euphorisch behaupten, dass die Umstellung auf meine DIY-Zahncreme das Beste war, was ich getan habe! Ich habe keine Probleme mehr mit schmerzenden Zahnhälsen, die Zähne sind wesentlich heller wie vorher und sehen aus als wäre ich gestern bei der Zahnreinigung gewesen. Kein Zahnstein, kein Belag, kein Karies, super festes, gesundes Zahnfleisch!! Für nichts auf der Welt würde ich wieder handelsübliche Zahncreme kaufen. Meine DIY-Zahncreme ist super günstig, ist einfach herzustellen, sehr ergiebig und hält sehr lange.

Der einzige Nachteil ist das Kokosöl, dass die Abflüsse verstopfen kann. Aber auch hier habe ich eine Lösung, ich nehme einfach kein Kokosöl mehr, sondern benutze die Zutaten als Zahnpulver. Ergänzend male ich noch diverse Kräuter (Thymian, Salbei usw.) und mische sie unter, das gibt dem Pulver einen tollen Geschmack und ist noch gut fürs Zahnfleisch.

Toilettenbesuch

Und zum Schluss möchte ich noch ein intimes Thema ansprechen und das ist der Toilettenbesuch, bzw. das Toilettenpapier. Nach einer Grafik des Portals Statista verbraucht ein Deutscher 134 Rollen Toilettenpapier pro Jahr. Insgesamt sterben 270.000 Bäume täglich für Hygienepapiere, das muss man sich mal vorstellen. Also war es kein Wunder, dass ich mir sagte: Das muss ich ändern! Ich möchte zukünftig nicht so gedankenlos Toilettenpapier benutzen (mehr zum Thema Toilette auch im verlinkten Beitrag). Also musste eine Lösung her und die war sehr naheliegend: Wasser. Ich kannte es bereits aus Indien, dort benutzt die Bevölkerung nur Wasser! Ich kaufte mir im Baumarkt eine Handdusche, eine Verlängerung sowie ein T-Stück für den Duschanschluss und montierte alles. Mein Badezimmer ist zum Glück sehr klein, so dass es kein Problem war. Nun habe ich die Handdusche immer in Griffweitreiche, die Seife ist auch gleich nebendran auf dem Waschbecken. Und ein Handtuch dient zum Abtrocknen.

Nach meinem Umzug musste ich auf eine mobile Variante umsteigen und habe mir beim DM „Happy Po“ gekauft, eine Handdusche. Das gibt es aber auch in anderen Häusern mit anderem Namen zu kaufen. Funktioniert genauso gut, muss man nur immer auffüllen.

Happy Po

Fazit:

Mein Toilettenpapierverbrauch ist dadurch um 75% zurückgegangen. Ich benutze das Wasser wann immer es geht. Meine Variante ist wesentlich hygienischer als das Toilettenpapier, denn auch feuchtes Toilettenpapier kann eine Dusche nicht ersetzen und günstiger ist es ebenfalls. Ein Erfolg auf der ganzen Linie.

Ob meine Variante auch für 3 oder 4 köpfige Familien geeignet ist, wage ich zu bezweifeln, denn das würde bedeuten, dass jeder ein eigenes Handtuch benötigt. Aber für Singles oder auch Paare kann ich es nur empfehlen. Es ist eigentlich sehr schade, dass es kaum noch Bidets gibt. In asiatischen Ländern findet man schon sehr oft Toiletten mit integrierten Duschen, das ist auch eine feine Sache.

Fazit des Fazits

Bis auf wenige Ausnahmen konnte ich meine Körperhygiene auf nachhaltige Produkte umstellen und bin zufriedener als zuvor. Keine Haut- oder Kopfhautreizungen mehr, nur natürliche Zutaten, kostengünstiger, weil ich alles selbst herstelle.

Was hast du für Erfahrungen gemacht? Schreibe es mir sehr gerne in die Kommentare!

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