Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt
Wir – in unserer westlichen Welt und Gesellschaft – bemerken bis heute nur wenige Änderungen in unserem stressigen Alltag. Ja, die Gewitter haben zugenommen, Umweltkatastrophen kommen häufiger vor (wobei zumeist nur lokal begrenzt) und hier und da hört man von fehlendem Grundwasser, aber auch nur in sehr heißen Sommern.
Die meisten schlimmen Nachrichten sehen wir im Fernsehen. Pakistan und Indien ertrinkt im Monsun, Extremhitze und Waldbrände im Süden von Europa, Auftauen von Permafrost in Sibirien, Erdrutsch im Süden der Philippinen, …. Alles weit weg! Und wir denken – wahrscheinlich auch wie zu Beginn von Corona:
„Die armen Menschen, wie furchtbar was sie erleiden müssen! Was ein Glück, dass es uns nicht so ergeht.“
Merkst du den Fehler im System?
Wir merken bei uns im nördlichen Europa gewisse Dinge – zum Glück – noch nicht so extrem, aber die Veränderungen haben lange begonnen und ich rede nicht vom Starkregen.
- Allein in den vergangenen fünfzig Jahren hat der Mensch die globalen Ökosysteme schneller, umfangreicher und nachhaltiger verändert als in vergleichbaren Zeitabschnitten der gesamten Menschheitsgeschichte davor.
- Menschliche Aktivitäten während der letzten fünfzig Jahre weltweit haben zum Verlust von ca. 2/3 der erfassten Bestände an Säugetieren, Vögeln, Amphibien, Reptilien und Fischen geführt. ¹
- Eine deutsche Studie ergab einen Rückgang der Fluginsekten um 75 % innerhalb der letzten 27 Jahren ², andere Studien aus anderen Ländern kommen zu noch schlimmeren Ergebnissen. ³
- Durch den Insektenschwund sind in der EU rund 56 % aller Feldvögel verschwunden. ⁴ Hunderte von Millionen Tiere sind damit verschwunden!
- In Deutschland geht der Naturschutzbund von einem Rückgang von 40 % der Feldvögel aus. ⁵
In so einem Umfang innerhalb so kurzer Zeit hat es Derartiges noch nie seit Menschengedenken gegeben. Natürlich gab es immer schon Massensterben und Veränderungen in der Natur, aber diese Veränderungen haben sich innerhalb von tausenden von Jahren vollzogen. Wir reden hier von 50 – 100 Jahren!
Wenn ich davon rede, dass Veränderungen her müssen, meine ich tatsächlich nicht die großen Veränderungen (die wir natürlich auch unbedingt bräuchten), sondern von den „kleinen“ Dingen, die wir zu Hause tun können. Die nicht nur unser Leben, sondern auch das Leben unser Liebsten, unserer Kinder, unserer Enkel bereichern können.
Auf dieser Seite möchte ich euch gerne auf eine Reise mitnehmen und zeigen, dass es extrem einfach ist etwas zu tun und wenn wir ehrlich sind, möchten wir doch alle etwas unternehmen. Oft ist man nur wie gelähmt durch diesen Berg an Arbeit, der vor uns liegt, um in eine bessere Zukunft gehen zu können.
Doch wie Laotse schon sagte:
„Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.“
Und genau das werden wir tun. Einen Schritt nach dem anderen und plötzlich wirst du merken wie einfach es ist, das Leben und die Welt um dich herum zu verändern, aber jetzt zum Guten!
Wir brauchen keine Energiewende, keine CO²-Reduktion, keine technischen Innovationen – was wir wirklich brauchen ist eine Änderung unser sozial-ökologischen Systeme, eine kulturelle und spirituelle Transformation und eine Wiederherstellung unser menschlichen Vernunft. Und all das schaffen wir, in dem wir unser Leben neu denken.
Endnoten:
¹ Living Planet Report 2022
² Deutsche Studie 2017 – Hallmann CA, Sorg M, Jongejans E et al. (2017) More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas. PLoS One. 18;12(10): e0185809
³ Dänische Studie zwischen 1997 und 2017 – Anders Pape Møller (2019) »Parallel declines in abundance of insects and insectivorous birds in Denmark over 22 years«. Ecology and Evolution. 9 (11): 6581–6587 & Citizen-Science Projekt England 2021
⁴ European Bird Census Council von 1980 bis 2016
⁵ Studie Naturschutzbund Deutschland
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