DIY,  Heilkräuter/-pflanzen

Pflanzenportrait: Gundermann

Der kleine Kraftprotz im Frühlingsgrün – Wenn im Frühling die ersten grünen Teppiche den Waldboden bedecken und sich kleine violette Blüten dazwischen recken, ist oft der Gundermann mit im Spiel. Dieses unscheinbare Wildkraut wird oft übersehen – dabei steckt in ihm große Kraft. Im April beginnt seine Hauptsaison, und es lohnt sich, einen genaueren Blick auf dieses vielseitige Kraut zu werfen.

Hier kannst du das Rezept für das Gundermann-Pesto herunterladen oder ausdrucken.

Botanisches Porträt

Gundermann (Glechoma hederacea) ist ein kriechendes Lippenblütengewächs, das bevorzugt an halbschattigen, feuchten Stellen wächst – in Gärten, an Waldrändern oder auf Wiesen. Seine herzförmigen Blätter und die zarten, blauvioletten Blüten machen ihn zu einem hübschen Frühlingsboten.

Heilwirkungen und Inhaltsstoffe

Gundermann enthält unter anderem ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe sowie Vitamin C. Seine Wirkung ist vielseitig:

  • schleimlösend und entzündungshemmend – ideal bei Erkältungen und Husten
  • stoffwechselanregend – unterstützt bei Frühjahrskuren und Entgiftung
  • wundheilend – äußerlich in Salben oder Umschlägen
  • stärkend – besonders gut für das Immunsystem

Früher war Gundermann fester Bestandteil in der Volksmedizin, etwa als Zutat in Salben oder Frühjahrstees.

Rezept: Gundermann-Pesto mit Walnüssen

Junge Gundermannblätter und Blüten schmecken würzig-herb, mit einem leicht bitteren Unterton – perfekt zum Abrunden frischer Frühlingsgerichte.

Zutaten:

  • 1 Handvoll frischer Gundermannblätter (gewaschen)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 40 g Walnüsse (geröstet)
  • 50 g geriebener Parmesan oder Hefeflocken (für die vegane Variante)
  • 100 ml Olivenöl
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in einen Mixer geben oder mit dem Pürierstab fein zerkleinern.
  2. Abschmecken und eventuell noch etwas Öl zugeben.
  3. In ein sauberes Schraubglas füllen und im Kühlschrank lagern.

Tipp: Das Pesto passt wunderbar zu Pasta, auf Brot oder zu Ofengemüse.

DIY-Tipp: Gundermann kreativ verwenden

🌿 Gundermann-Tee:
1 TL frische oder getrocknete Gundermannblätter mit 200 ml heißem Wasser übergießen, 5–10 Minuten ziehen lassen. Unterstützt bei Erkältungen, Husten und Frühjahrsmüdigkeit.

🛁 Gundermann-Badezusatz:
Eine Handvoll frische Gundermannblätter in ein Baumwollsäckchen oder ein Tee-Ei füllen, ins warme Badewasser legen und 15–20 Minuten ziehen lassen. Wirkt wohltuend bei Hautreizungen und entspannend für die Muskeln.

💚 Tipp: Kombiniere Gundermann im Bad mit Lavendel oder Kamille für eine besonders sanfte Pflegewirkung.

Gundermann im Garten

Gundermann ist pflegeleicht, winterhart und ideal für naturnahe Gärten. Er bedeckt rasch den Boden, unterdrückt Beikräuter und bietet gleichzeitig Nahrung für Bienen und andere Insekten.

Aussaat: Gundermann lässt sich im Frühling oder Herbst aussäen. Du kannst ihn aus Samen vorziehen oder – einfacher – bereits vorhandene Pflanzen durch Ausläufer teilen. Er liebt humose, leicht feuchte Böden im Halbschatten, kommt aber auch mit sonnigeren Plätzen gut zurecht.

Ernte: Geerntet werden die frischen Blätter und Blüten von März bis Oktober – am besten vormittags nach dem Trocknen des Taus. Je jünger die Blätter, desto milder ihr Geschmack.

Verwendung: Im Garten dient Gundermann als Bodendecker, in der Küche als würzige Beigabe in Salaten, Smoothies, Dips oder Kräuterquark. In der Hausapotheke kann er als Tee oder in selbstgemachten Tinkturen verwendet werden.

Tipp: Wer ihn im Zaum halten will, sollte ihn regelmäßig zurückschneiden – er breitet sich mit seinen langen Ausläufern recht schnell aus.

Fazit

Gundermann ist ein echtes Geschenk der Natur: heilsam, lecker und ökologisch wertvoll. Gerade im Frühling lohnt sich ein achtsamer Blick auf dieses kleine Kraut, das nicht nur unsere Gesundheit stärkt, sondern auch unsere Küche bereichert.

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