
Mutterkraut – Die sanfte Kraft gegen Kopfschmerzen
Pflanzenportrait – Wenn es um Heilpflanzen geht, die seit Jahrhunderten für Frauenbeschwerden und Kopfschmerzen geschätzt werden, darf das Mutterkraut nicht fehlen. Mit seinem zarten, kamilleähnlichen Aussehen und seiner starken Wirkung ist es ein wertvoller Begleiter in jedem Naturgarten und in der Hausapotheke.
Hier kannst du das Rezept für eine Mutterkraut-Migräne Tinktur herunterladen oder ausdrucken.
Botanisches Porträt
Mutterkraut (Tanacetum parthenium), auch Falsche Kamille oder Jungfernkraut genannt, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Pflanze ist mehrjährig, wächst buschig bis zu 60 cm hoch und trägt ab Juni bis in den Herbst hinein hübsche, weiße Blüten mit gelber Mitte, die an kleine Gänseblümchen erinnern.
Die gefiederten Blätter verströmen einen würzig-aromatischen Duft. Heimisch ist Mutterkraut ursprünglich im Mittelmeerraum, doch heute gedeiht es auch in mitteleuropäischen Gärten problemlos.
Mutterkraut im Garten
Mutterkraut ist pflegeleicht und erfreut nicht nur mit seiner Blütenpracht, sondern ist auch ein Magnet für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge.
Anbau:
Die Aussaat erfolgt am besten im Frühjahr oder Spätsommer direkt ins Beet oder in Töpfe. Mutterkraut liebt sonnige Standorte mit lockerem, durchlässigem Boden. Ein Rückschnitt nach der Blüte fördert die Vitalität der Pflanze.
Ich habe die Samen das vorletzte Jahr ausgesät und nichts passierte. Kein Mutterkraut zu sehen. Ich vermute ganz stark, dass mich die Vögel beobachtet haben und sich die Leckerbissen geholt haben. Mutterkraut ist ein Lichtkeimer und wird nur auf die Erde aufgebracht. Zu meinem Glück haben sie ein paar Samen verloren und siehe da, ein Jahr später keimten zwei Pflanzen in meinem Kräuter-/ Naturgarten. Daher mein Tipp: Lasst sie in kleinen Töpfen zu Hause vorkeimen, so werden sie auch nicht vom Regen weggeschwemmt.
Pflege:
Regelmäßiges Gießen bei Trockenheit und etwas Kompost im Frühjahr reichen aus. Die Pflanze ist winterhart und versamt sich bereitwillig selbst.
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Inhaltsstoffe und Heilwirkung
Mutterkraut enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Sesquiterpenlactone (vor allem Parthenolid), ätherische Öle, Flavonoide und Bitterstoffe. Seine traditionelle Anwendung beruht vor allem auf folgenden Wirkungen:
- krampflösend
- entzündungshemmend
- durchblutungsfördernd
- vorbeugend gegen Migräne
- zyklusregulierend
Besonders bekannt ist das Mutterkraut für seine prophylaktische Wirkung bei Migräne. Studien zeigen, dass eine regelmäßige Einnahme über mehrere Wochen helfen kann, Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen zu reduzieren.
Wichtig: In der Schwangerschaft sollte Mutterkraut nicht eingenommen werden. Ebenso ist Vorsicht bei Allergien gegen Korbblütler geboten.
Anwendungsmöglichkeiten
Tee:
Die frischen oder getrockneten Blätter können als Tee zubereitet werden – allerdings nur in kleinen Mengen, da der Geschmack recht bitter ist.
1 TL getrocknetes Mutterkraut mit 200 ml heißem Wasser übergießen, 5–10 Minuten ziehen lassen, abseihen.
Tinktur:
Eine Tinktur aus den Blättern kann unterstützend bei Migräne eingenommen werden (nach Rücksprache mit einem/r Heilpraktiker*in).
Hausapotheke:
Mutterkraut lässt sich auch zu Salben oder in Mazeraten verarbeiten, z. B. zur äußerlichen Anwendung bei rheumatischen Beschwerden.
Rezept: Migräne-Vorbeugungs-Tinktur mit Mutterkraut
Zutaten:
- frische Mutterkrautblätter (eine Handvoll)
- 40 %iger Alkohol (z. B. Wodka)
- Schraubglas, braune Tropfflasche
Zubereitung:
- Mutterkraut grob zerkleinern und locker in ein Schraubglas geben.
- Mit Alkohol übergießen, bis alles gut bedeckt ist.
- An einem dunklen Ort 2–3 Wochen ziehen lassen, täglich schütteln.
- Durch ein feines Sieb oder Tuch abseihen und in dunkle Flaschen füllen.
Anwendung:
Nach fachlicher Beratung können täglich 5–10 Tropfen eingenommen werden – idealerweise über mehrere Wochen hinweg.
Fazit
Mutterkraut ist eine starke Pflanze mit sanfter Wirkung – besonders bei Migräne und Frauenleiden. Als pflegeleichter Gartenbewohner und wirksame Heilpflanze hat es sich seinen Platz in der natürlichen Hausapotheke mehr als verdient. Wer das Kraut einmal kennengelernt hat, wird es nicht mehr missen wollen. Und das Gute, wer sie einmal im Garten etabliert, hat durch die Selbstaussaat lange Freude daran!