
Maiwipferl – Junges Grün für Gesundheit und Genuss
Im Mai treiben die Fichten und Tannen ihre frischen, hellgrünen Triebe aus – in Österreich liebevoll „Maiwipferl“ genannt. Dieses zarte Frühlingsgrün ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern auch reich an wertvollen Inhaltsstoffen.
Hier kannst du das Rezept für Maiwipferlsirup herunterladen oder ausdrucken!
Was sind Maiwipferl?
Maiwipferl sind die jungen, weichen Austriebe der Nadelbäume, besonders von Fichte, Tanne oder Kiefer. Sie erscheinen ab Ende April bis Anfang Juni, je nach Wetterlage und Höhenlage. Frisch geerntet sind sie ein wahres Naturheilmittel und eine köstliche Zutat für verschiedene Hausmittel und Rezepte.
Wirkung und Inhaltsstoffe
Maiwipferl stecken voller ätherischer Öle, Vitamin C, Harze und Bitterstoffe. Sie wirken:
- schleimlösend und entzündungshemmend (besonders bei Husten und Erkältung)
- reizlindernd für die Atemwege
- stoffwechselanregend und immunstärkend
- leicht antibakteriell
Deshalb sind Maiwipferl ein beliebtes Mittel in der Volksheilkunde, vor allem zur Unterstützung in der Erkältungszeit.
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Was kann man aus Maiwipferl herstellen?
- Sirup gegen Husten und Halskratzen – siehe Rezept unten
- Honigähnlicher Aufstrich (Maiwipferl-Honig)
- Tinkturen zur Stärkung der Abwehrkräfte
- Bäder bei Erkältungen
- Likör für die Hausbar
- Würzige Kräutersalze oder Öle für die Küche
Sammeln von Maiwipferl
Zum Sammeln von Maiwipferl gibt es einige goldene Regeln:
- Nur in kleinen Mengen sammeln, damit der Baum nicht geschwächt wird.
- Nur die hellgrünen, ganz jungen Triebe pflücken, keine verholzten oder alten Teile.
- Nicht an stark frequentierten Straßen oder belasteten Gebieten sammeln.
- Schutzgebiete respektieren – in manchen Regionen darf man keine Triebe pflücken!
- Am besten eine Schere verwenden, um den Baum nicht zu verletzen.
- Nur so viel nehmen, wie wirklich gebraucht wird – aus Respekt vor der Natur.
Woran erkenne ich Tanne und Fichte?
Fichte:
- Die Nadeln sind spitz und stechen beim Anfassen
- Die Nadeln sitzen rundherum um den Zweig.
- Die Zapfen hängen nach unten.
- Die Rinde ist eher rötlich und schuppig.
Tanne:
- Die Nadeln sind weich und flach, sie stechen nicht.
- Sie sind zweizeilig am Zweig angeordnet (wie ein Kamm).
- Die Zapfen stehen aufrecht nach oben und zerfallen am Baum.
- Die Rinde ist grau und glatt (besonders bei jungen Bäumen).
🌿 Merktipp:
„Fichte sticht – Tanne nicht.“
Rezept: Maiwipferl-Sirup
Zutaten:
- 2 Hände voll frische Maiwipferl
- 500 g Zucker (alternativ: Honig oder Rohrohrzucker)
- 500 ml Wasser
- Saft einer Bio-Zitrone
Zubereitung:
- Die Maiwipferl vorsichtig waschen und abtropfen lassen.
- Wasser und Zucker in einem Topf aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Die Maiwipferl hinzufügen und bei schwacher Hitze etwa 20–30 Minuten ziehen lassen (nicht sprudelnd kochen).
- Zitronensaft zugeben und nochmals kurz erhitzen.
- Den Sirup durch ein feines Sieb oder Tuch filtern und in sterilisierte Flaschen abfüllen.
- Kühl und dunkel lagern. Geöffnet im Kühlschrank aufbewahren.
Anwendung:
Der Sirup hilft bei Husten, Halskratzen oder als wohltuender Zusatz in Tee und Mineralwasser. Auch als Süßungsmittel für Desserts ein kleiner Geheimtipp!
Tipp: Flaschen sterilisieren
Damit du lange etwas von deinem Sirup hast, empfehle ich dir die Flaschen zuvor zu sterilisieren. Da ich persönlich das ungern im Wasserbad mache, nutze ich den Backofen.
- Backofen auf 130 ° C aufheizen.
- Flaschen für 15 Minuten in den heißen Ofen.
- Flaschen im geschlossenen Backofen etwas abkühlen lassen.
- Mit einem frisch gewaschenen Küchentuch herausnehmen.
Fazit
Maiwipferl sind ein wunderbares Geschenk der Natur: Sie verbinden Gesundheit, Geschmack und Tradition auf einzigartige Weise. Wer im Mai mit offenen Augen durch die Wälder streift, kann sich einen kleinen Vorrat dieser heilsamen Frühlingskraft sichern – natürlich immer achtsam und respektvoll der Natur gegenüber. Ob als Sirup, Honigersatz oder wohltuende Tinktur – Maiwipferl bringen ein Stück Waldmedizin direkt in unsere Hausapotheke.