Heilkräuter

Johanniskraut – Die goldene Sonne der Heilkräuter

Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist ein traditionelles Heilmittel, das seit Jahrhunderten wegen seiner vielfältigen Wirkungen geschätzt wird. Die sonnengelbe Pflanze, die ihre Blütezeit rund um den Johannistag (24. Juni) hat, ist ein Symbol für Licht und Hoffnung – Eigenschaften, die sich auch in ihrer medizinischen Wirkung widerspiegeln. In diesem Beitrag erfährst du alles über das Kraut, seine Wirkstoffe, die Ernte, Anwendungsmöglichkeiten und DIY-Rezepte.

Steckbrief: Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Pflanzenfamilie: Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)
Botanischer Name: Hypericum perforatum
Synonyme: Echtes Johanniskraut, Herrgottsblut, Hartheu
Herkunft und Verbreitung: Johanniskraut stammt ursprünglich aus Europa, ist aber inzwischen auf der gesamten nördlichen Halbkugel verbreitet. Es wächst bevorzugt auf sonnigen Wiesen, an Waldrändern und Böschungen.
Aussehen: 30–100 cm hoch; kleine, ovale Blätter mit punktförmigen Drüsen, die das typische „perforierte“ Aussehen verleihen. Leuchtend gelb, fünf Blütenblätter mit schwarzen Punkten am Rand, erscheinen von Juni bis September.
Besonderheiten: Traditionell am Johannistag (24. Juni) gesammelt. Bekannt für die roten Farbstoffe, die beim Zerreiben der Blüten austreten (Hypericin, das „Johannisblut“).
Symbolik: Steht für Licht und Sonne. Wird als Schutzkraut gegen böse Geister und negative Energien verwendet.
Vorsicht: Erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut (Photosensibilisierung). Kann Wechselwirkungen mit Medikamenten verursachen (z. B. Antibabypille, Blutverdünner).
Interessantes: Johanniskraut gehört zu den „Sonnenpflanzen“, da es Licht und Wärme speichert. Es wird traditionell genutzt, um Körper und Geist zu stärken, vor allem in den dunklen Jahreszeiten.

Herkunft und Botanik

Johanniskraut ist eine krautige, mehrjährige Pflanze, die in Europa, Asien und Nordafrika heimisch ist. Es bevorzugt sonnige, trockene Standorte wie Wiesen, Böschungen oder Waldränder. Die charakteristischen gelben Blüten sind mit kleinen, roten Drüsen gesprenkelt, die bei näherem Hinsehen Öl enthalten – das wertvolle Hypericin.

Das könnte dich auch interessieren:

Wirkstoffe und ihre Eigenschaften

Johanniskraut enthält eine Vielzahl von Wirkstoffen, die es zu einem vielseitigen Heilmittel machen:

  • Hypericin und Hyperforin: Diese Stoffe wirken stimmungsaufhellend und sind bei leichten bis mittelschweren Depressionen besonders wirksam.
  • Flavonoide: Unterstützen die Wundheilung und wirken entzündungshemmend.
  • Ätherische Öle: Wirken beruhigend und antibakteriell.
  • Tannine: Helfen bei der Regeneration der Haut und lindern Reizungen.

Ernte und Verarbeitung

Die Blütezeit des Johanniskrauts erstreckt sich von Juni bis August. Geerntet werden die oberen 20 cm der blühenden Triebe. Die beste Tageszeit ist der späte Vormittag an einem trockenen, sonnigen Tag. Nach der Ernte kannst du die Pflanze an einem schattigen, gut belüfteten Ort trocknen. Für die Herstellung von Ölen oder Tinkturen empfiehlt sich die Verarbeitung der frischen Blüten.

Anwendungsmöglichkeiten

  1. Johanniskrautöl: Traditionell auch als „Rotöl“ bekannt, wird dieses Öl zur Wundheilung, bei Verbrennungen und zur Linderung von Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt. Es kann auch bei gereizter oder sonnengeschädigter Haut beruhigend wirken.
  2. Tee: Ein Tee aus Johanniskraut wirkt beruhigend und ist ein sanfter Begleiter in stressigen Zeiten.
  3. Tinktur: Ideal zur innerlichen Anwendung bei nervöser Unruhe oder zur äußeren Anwendung bei Hautproblemen.
  4. Kapseln/Tabletten: Johanniskrautextrakte werden häufig in der Behandlung von leichten Depressionen eingesetzt.

Johanniskraut im Garten – Anbau und Pflege

Johanniskraut ist nicht nur eine Heilpflanze, sondern auch eine Bereicherung für deinen Garten. Mit seinen leuchtend gelben Blüten und seiner robusten Natur lässt sich das Kraut leicht kultivieren und pflegen.

Standort: Johanniskraut bevorzugt sonnige, warme Standorte mit durchlässigem, nährstoffreichem Boden. Es gedeiht gut in Beeten, Steingärten oder an Böschungen.
Aussaat und Pflanzung: Die Aussaat erfolgt im Frühjahr oder Herbst direkt ins Freiland. Johanniskraut ist ein Lichtkeimer – die Samen daher nur leicht andrücken und nicht mit Erde bedecken. Alternativ kannst du Jungpflanzen im Gartenfachhandel erwerben und diese nach den letzten Frösten ins Freiland setzen.
Pflege: Johanniskraut ist pflegeleicht und benötigt wenig Aufmerksamkeit. Regelmäßiges Gießen ist nur in der Anwachsphase nötig; danach verträgt die Pflanze auch Trockenheit gut. Im Herbst kannst du die Pflanze zurückschneiden, um sie auf den Winter vorzubereiten. Sie treibt im nächsten Frühjahr erneut aus.
Besonderer Tipp: Johanniskraut eignet sich hervorragend als Begleitpflanze für Kräuterbeete oder Blumenrabatten. Es lockt Bienen und andere bestäubende Insekten an und trägt so zur Biodiversität in deinem Garten bei.

Besondere Hinweise

  • Johanniskraut kann die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Während der Anwendung von Johanniskrautprodukten sollte auf intensive Sonneneinstrahlung verzichtet werden.
  • In Kombination mit anderen Medikamenten, wie Antidepressiva oder der Antibabypille, sollte vorher Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden.

Fazit

Johanniskraut ist ein wahrer Alleskönner unter den Heilkräutern. Ob als Öl, Tee oder Tinktur – die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von der Stimmungsaufhellung bis zur Pflege der Haut. Mit diesem vielseitigen Kraut kannst du ein Stück natürliche Heilkunst in deinen Alltag integrieren und gleichzeitig die Kraft der Natur nutzen.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert