Fazit: Mein nachhaltiges Leben im Haushalt
Nach vielen Jahren der Umstellung in meinem Haushalt, möchte ich gerne ein Fazit über die Dinge geben, die ich geändert habe. Mein Bad musste dran glauben, meine Küche und meine Toilette wurde auf den Kopf gestellt und jedes „Ding“ wurde auf seine Nachhaltigkeit und Brauchbarkeit überprüft. Manches ist gut gelaufen, anderes leider nicht.
Du findest auf meiner Website sehr viele Beiträge mit Vorschlägen für plastiklose Alternativen (nutze die Suche mit „müllfrei“) und auch sehr vielen Reinigungsmitteln („Reiniger“). Zu jedem Fazit werde ich dir hier im Beitrag auch die Themen verlinken.
Stofftaschentücher
Stofftaschentücher sind die beste Erfindung überhaupt. Ich finde es so schade, dass sie heutzutage ein Schattendasein führen. Wer hat heute schon Stofftaschentücher daheim. Du? Ich bis vor einigen Jahren auch nicht. Doch nun sind sie aus meinem Haushalt nicht mehr wegzudenken.
Es gibt bei mir zu Hause ganz unterschiedliche Stofftaschentücher. Zum einen habe ich Stofftaschentücher, die ich tatsächlich auch als Taschentücher nutze. Diese sind recht klein, sehr dünn und aus Baumwolle, also eigentlich fast wie ein gewöhnliches Papiertaschentuch.
Eines dieser dünnen Taschentücher benutze ich auch als Sieb für meine Hafermilch (funktioniert besser wie mit dem Nussfilter).
Und dann habe ich sehr dicke, kräftige und große Baumwollstofftaschentücher. Diese benutze ich sehr vielfältig: zum Einfrieren von Brot oder Gemüse, zum Abdecken von Speisen, zu Aufbewahrung von Gemüse im Kühlschrank, als Platzunterlage, zum Trocknen von Salat und noch vielem mehr. Mir fallen gar nicht alle Einsatzgebiete ein. Sie sind absolut universell einsetzbar.
Fazit: Man merkt es schon oben am Text, meine Stofftaschentücher gebe ich nicht mehr her! Sie sind absolute Multitalente, man kann sie immer wieder benutzen, mit 60 – 90° waschen, sie sind preiswert, es gibt sie in allen Ausführungen und Stoffdicken. Man könnte sie auch noch als Haushaltsrollenersatz benutzen, wenn man genug davon hat. Also ich kann dir nur den Tipp geben, das mal auszuprobieren!
Früher hätte ich nie gedacht, dass ich z.B. Champignons mit einem Tuch einfrieren kann. Es funktioniert wunderbar, genauso gut wie mit einem Plastikbeutel. Man sollte die Lebensmittel allerdings nicht zu lange im Gefrierfach lassen (nur 3 – 4 Wochen), sonst bekommen sie Gefrierbrand.
Auch die Aufbewahrung von Gemüse im Kühlschrank mit Tüchern funktioniert erstaunlich gut, auf jeden Fall 10x besser wie mit Plastik, weil sie atmen können. Man kann das Tuch auch ein bisschen anfeuchten, so trocknen sie nicht aus.
Lappen aus alten T-Shirts
Die Lappen aus alten T-Shirts passen sehr gut in die Kategorie meiner Stofftaschentücher, denn auch diese Lappen sind Multitalente. Ich habe einen ganzen Stapel davon im Schrank. Sie dienen mir als Wischlappen in der Küche. Als Unterlage, wenn es mal dreckig wird (wenn ich z.B. meinem Hund die Ohren säubere). Ich benutze sie zum Entfernen meines Make-ups, wenn ich mal welches benutze oder um am Boden mal etwas aufzuwischen.
Ich nutze sie eigentlich wie früher meine Haushaltsrolle. Ich habe bestimmte Tücher für bestimmte Zwecke, so dass ich z.B. nicht das Tuch für die Ohrenreinigung meines Hundes mit einem Wischlappen für die Küche verwechsle. Wobei es eigentlich keinen Unterschied macht, denn ich wasche die Tücher mit 60°, da bleibt nichts am Leben. Man könnte sie auch mit 90° waschen oder im Kochtopf auskochen, aber das ist eigentlich nicht nötig, nur bei hochinfektiösem Material würde ich das machen!
Fazit: Wenn es mal dreckiger wird, kommen meine Lappen zum Einsatz. Sie sind einfach ein Multitalent und meine alten T-Shirts erfüllen noch einen guten Zweck. Mit 60° gewaschen, sind sie nach der Wäsche wieder frei von Bakterien oder Viren (90° ist nur in Ausnahmefällen von Nöten).
Wer so primitiv zerschnittene Lappen nicht mag, kann sich auch schöne Baumwolllappen kaufen, die man immer wieder waschen kann. Das ist immer noch besser als eine Haushaltsrolle, die überhaupt nicht nachhaltig ist. Man gewöhnt sich sehr schnell an die Lappen und vermisst schon nach kurzer Zeit seine Haushaltsrolle überhaupt gar nicht! Und in der Wäsche fallen die kleinen Lappen überhaupt nicht auf.
Wachstücher
Es gibt natürlich Momente, wo meine Stofftaschentücher an ihre Grenzen kommen, wenn es z.B. darum geht etwas luftdicht abzuschließen bzw. einzupacken. Aus diesem Grund habe ich mir Wachstücher und Wachsbeutel selbst gemacht. Damit kann ich z.B. Speisen in Schüsseln abdecken und im Kühlschrank aufbewahren. Ich kann Gemüse einwickeln oder auch Käse. Sie sind ein perfekter Ersatz für Plastikfolie.
Fazit: Für anständige Wachstücher muss man einige Euros bezahlen, allerdings hat man auch lange etwas von ihnen, wenn man sie gut pflegt. Es ist aber auch überhaupt kein Problem die Wachstücher und -beutel selbst herzustellen. Siehe Link oben.
Ich brauche sie eigentlich recht selten, weil ich das meiste mit den Stofftaschentüchern mache, aber ab und zu benötige ich sie eben doch und dann bin ich froh, dass sich sie habe. Das Tolle an den Wachstüchern ist, dass man das Wachs mit den Händen formen kann und das Tuch somit an der z.B. Schüssel fixieren kann. Anfangs habe ich auch Gemüse darin eingewickelt wie z.B. angeschnittene Zucchini. Das habe ich schnell bereut, weil die Wachstücher dadurch verunreinigt wurde und es ist sehr schwer es wieder richtig sauber zu bekommen. Ich habe es dann mit lauwarmen Wasser probiert und es hat nicht funktioniert, dann habe ich noch Spüli zur Reinigung genommen und danach war eines der Wachstücher kaputt, sprich das Wachs wurde dadurch fast komplett ausgewaschen. Das war natürlich sehr ärgerlich. Seitdem benutze ich sie nur noch zum Abdecken von Speisen und zum Einwickeln, wenn ich weiß, dass sie dadurch nicht stark verschmutzt werden. Leichte Verschmutzungen kann man einfach mit lauwarmen Wasser entfernen.
Kernseife
Die gute, alte Kernseife! Meine Urgroßoma hat sie noch selbst hergestellt, heute gibt es sie zum Glück im Handel zu kaufen. Kernseife ist ebenfalls ein Allroundtalent. Es gibt Leute, die sich mit Kernseife waschen (man muss den Geruch mögen), sie dient als Grundsubstanz bei meinem Waschmittel ebenfalls kann man daraus Flüssigseife herstellen oder Reinigungsmittel. Die Kernseife gehört einfach zu einem nachhaltigen Haushalt dazu! Unter dem Link unten findest du Rezepte für alle möglichen Einsatzgebiete.
Fazit:
Die Kernseife gehört einfach zu meinem Haushalt dazu. Sie ist kein „Star“ wie meine Stofftaschentücher, aber wenn ich sie nicht hätte, würde sie mir fehlen. Ich benutze sie für mein Reinigungsmittel, für mein Waschmittel und für meine Flüssigseife. Wichtig ist, dass man auf natürliche Inhaltsstoffe achtet und je nach Verwendung auf den Fettgehalt.
Natron
Da wir schon bei der Reinigung sind, bleiben wir doch gleich dabei. Natron! Die Seite smarticular.net hat sich tatsächlich die Mühe gemacht und 51 Anwendungsgebiete von Natron aufgeschrieben. https://www.smarticular.net/anwendungen-fuer-natron-das-wundermittel-fuer-kueche-haus-garten-und-schoenheit/ Wer also Interesse hat, kann hier alles nachlesen. Natron ist der Superstar in der Küche und der Reinigung. Ich selbst benutze Natron fürs Backen, für meine Zahncreme, Waschmittel und für Reinigungsmittel. Ich kaufe immer die Großpackung mit 250 g.
Fazit: Ohne Natron geht bei mir gar nichts mehr! Alleine in der Reinigung würde ich ohne Natron nicht mehr auskommen. Natron zusammen mit Essigessenz brennt wirklich jeden hartnäckigen Schmutz weg (benutze ich auch als Toilettenreiniger). Auch für meine Zähne ist Natron super und seit neustem stelle ich auch mein Deo mit Natron her. Natron ist ein Must-Have!!
Soda
Auch Soda ist ein unverzichtbarer Stoff im nachhaltigen Haushalt! Es wird oft mit Natron verwechselt, aber die beiden haben sehr unterschiedliche Eigenschaften. Ich benutze Soda für mein Geschirrspülmaschinenpulver, mein Waschmittel, als Scheuermittel oder um die Wäsche wieder weiß zu machen. Man sollte im Gebrauch mit Soda aber vorsichtig arbeiten, denn es kann die Schleimhäute reizen!
Fazit: Ein Beutel mit Soda kostet nicht viel und ist sehr ergiebig. Soda ist genauso wie Natron unverzichtbar! Ich komme mit den selbst hergestellten Reinigungsmitteln super zurecht.
Luffa-Gurke
Die meisten kennen die Luffa-Gurke nicht. Sie besteht aus 100% natürlichen Material und wird aus einem essbaren Schwammkürbis hergestellt. Man trocknet das Fruchtfleisch und erhält die Luffa-Gurke. Sie ist länglich und rund und ich schneide mir davon immer so viel ab, wie ich brauche. Diese Naturschwämmchen benutze ich beim Geschirrspülen für hartnäckigen Schmutz, für das Gesichts- und Körperpeeling. Nach Benutzung wird er ausgedrückt und wieder getrocknet. Man kann ihn bedenkenlos bei 90° waschen oder auskochen, bis er irgendwann zu faserig wird und auf den Kompost kommt. Ein regenerativer Kreislauf!
Fazit: Wenn man bedenkt wie viel Mikroplastik durch einen normalen Putzschwamm im Abwasser landet, bietet die Luffa-Gurke eine echte Alternative, die auch noch regenerativ und preisgünstiger ist. Ich möchte auf keinen Fall mehr auf sie verzichten. Positiv ist auch, dass man Töpfe oder Pfannen damit nicht zerkratzen kann. Unangenehm sind nur größere Essensreste, die vielleicht in dem Geflecht hängen bleiben. Hier müsste man sie erst trocknen und dann die Verunreinigungen abkratzen.
Zusammenfassung
Durch meine nach und nach wachsende nachhaltige Lebensweise haben ich so viele neue Dinge kennengelernt und lerne noch heute dazu. Für diesen Umstand bin ich sehr dankbar, es ermöglicht mir über den Tellerrand hinaus zu blicken. Und manchmal fasse ich mich an den Kopf und frage mich, warum wir so umweltschädliche Materialien verwenden, wo es doch so gesunde und nachhaltige Alternativen gibt! Die Antwort auf die Frage kennen wir wohl alle, an einer Luffa-Gurke, die man selbst im Garten anbaut, verdient eben keiner.
Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass viel mehr Menschen ihren Konsum hinterfragen.
Was sind deine liebste Tools im nachhaltigen Haushalt?
Foto:
pixabay.com/ timokefoto