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Winterportulak – Das vitaminreiche Wintergrün

Während die meisten Pflanzen in den Wintermonaten eine Pause einlegen, gibt es ein robustes und nährstoffreiches Kraut, das gerade dann seine volle Pracht entfaltet: der Winterportulak (Claytonia perfoliata), auch Winterpostelein, Kubaspinat, Indianerspinat und Tellerkraut genannt. Diese winterharte Pflanze ist eine wertvolle Bereicherung für die nachhaltige Selbstversorgung und bietet eine erfrischende, gesunde Alternative zu herkömmlichen Wintersalaten. In diesem Beitrag erfährst du alles über die Herkunft, den Anbau, die Ernte und die vielseitige Verwendung von Winterportulak.

Hier geht es zu einem tollen Rezept für Winterportulak-Pesto!

Herkunft und Botanik

Winterportulak gehört zur Familie der Quellkrautgewächse (Montiaceae) und stammt ursprünglich aus Nordamerika. Dort wächst er vor allem in feuchten, schattigen Wäldern. In Europa wurde er als winterhartes Blattgemüse populär, da er auch in kalten Monaten eine frische Ernte ermöglicht. Seine charakteristischen, rundlichen Blätter sind zart und saftig, während seine kleinen weißen Blüten in der Blattachsel eine dezente Schönheit entfalten.

Anbau und Pflege

Winterportulak ist ein unkompliziertes und pflegeleichtes Gewächs. Die Aussaat erfolgt idealerweise im Spätsommer bis Frühherbst, sodass die Pflanzen über den Winter heranwachsen können. Es ist aber auch kein Problem ihn jetzt Ende Februar noch auszusäen. Er keimt bei Temperaturen unter zwölf Grad Celsius.

Sie bevorzugen halbschattige bis schattige Standorte mit feuchtem, humusreichem Boden. Der Portulak ist frostresistent und übersteht Temperaturen bis zu -20°C. Wichtig ist, dass der Boden nicht austrocknet, da die Pflanze ansonsten schlechter wächst. Winterportulak ist einjährig.

Ich habe ihn im letzten Frühjahr blühen lassen. Im Oktober entdeckte ich überall im Hochbeet winzige Keimlinge, die anfangs wie Gras aussahen. Es dauerte einige Zeit, bis ich verstand, dass es lauter Keimlinge des Winterportulaks waren. Er hatte sich selbst ausgesät und ich konnte ihn den ganzen Winter ernten (mit Flies vor Schnee geschützt). Siehe Video!

Er ist so pflegeleicht, dass er auch auf dem Balkon in Kästen hervorragend wächst.

 

Ernte und Lagerung

Die ersten Blätter des Winterportulaks können bereits nach sechs bis acht Wochen geerntet werden. Dabei sollte man die Blätter stets über dem Wurzelansatz abschneiden, damit die Pflanze weiter austreiben kann. Die Ernte ist bis in den späten Frühling hinein möglich. Winterportulak sollte frisch verzehrt werden, da er im Kühlschrank nur wenige Tage haltbar ist.

Wer eine Selbstaussaat möchte, lässt ihn blühen. Sollte man das nicht wünschen, sollte er früh genug geschnitten werden!

Inhaltsstoffe, gesundheitlicher Nutzen und Heilwirkung

Winterportulak ist reich an wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders hervorzuheben ist sein hoher Gehalt an:

  • Vitamin C – stärkt das Immunsystem und schützt vor Erkältungen.
  • Omega-3-Fettsäuren – wirken entzündungshemmend und unterstützen das Herz-Kreislauf-System.
  • Kalium und Magnesium – fördern die Muskelfunktion und beugen Krämpfen vor.
  • Eisen – wichtig für die Blutbildung und Energieversorgung des Körpers.

Winterportulak unterstützt das Immunsystem und hilft bei der Vorbeugung von Erkältungen in der kalten Jahreszeit. Zudem hat die Pflanze eine entzündungshemmende und entgiftende Wirkung. In der traditionellen Heilkunde wird Winterportulak zur Beruhigung von Magen-Darm-Beschwerden und zur Unterstützung der Hautgesundheit eingesetzt. Auch als blutreinigendes Kraut wird er geschätzt.

Verwendung in der Küche

Winterportulak kann roh oder gegart verzehrt werden. Die mild-säuerlichen, knackigen Blätter eignen sich hervorragend für:

  • Frische Wintersalate, kombiniert mit Nüssen, Äpfeln oder Ziegenkäse.
  • Grüne Smoothies als Vitaminbooster.
  • Suppen und Eintöpfe, die durch das Kraut eine besondere Frische erhalten.
  • Kurz gedünstet als Beilage zu Kartoffeln oder Getreidegerichten.
  • Verarbeitet zu Pesto schmeckt er auch hervorragend.

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Winterportulak im naturnahen Garten

Neben seiner Verwendung als Nahrungsmittel hat Winterportulak auch einen ökologischen Nutzen. Er dient als Bodendecker, der die Erde vor Erosion schützt und Unkraut unterdrückt. Gleichzeitig ist er eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten im frühen Frühling, wenn nur wenige andere Pflanzen blühen. Zudem eignet er sich im späten Frühjahr als Gründünger. Er ist eine tolle Ergänzung im Permakultur-Garten.

Fazit

Winterportulak ist ein wahres Geschenk der Natur für alle, die auch in den kalten Monaten nicht auf frisches Grün verzichten möchten. Sein einfacher Anbau, seine wertvollen Inhaltsstoffe und seine vielseitige Verwendbarkeit machen ihn zu einem echten Geheimtipp für eine nachhaltige Ernährung. Wer einmal mit dem Winterportulak angefangen hat, wird ihn in seinem Garten oder auf dem Balkon nicht mehr missen wollen!

Also ich bin absoluter Fan, denn durch die Selbst-Aussaat muss man sich um nichts kümmern. Man kann ihm im Herbst einfach beim Wachsen zusehen und hat den ganzen Winter über frisches Grün.

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