
Permakultur im Alltag: Nachhaltigkeit einfach leben
Permakultur ist nicht nur für große Gärten oder ländliche Flächen geeignet – ihre Prinzipien lassen sich leicht in den Alltag integrieren. Egal, ob du in der Stadt wohnst, wenig Platz hast oder nur kleine Änderungen vornehmen möchtest, die Grundsätze der Permakultur können dir helfen, ein nachhaltigeres Leben zu führen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Permakultur in deinen Alltag einbinden und Schritt für Schritt umweltbewusster leben kannst.
Was ist Permakultur im Alltag?
Permakultur ist ein Konzept, das auf natürlichen Kreisläufen und dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen basiert. Es geht darum, Lebensräume so zu gestalten, dass sie nachhaltig und regenerativ sind. Dies lässt sich nicht nur auf die Landwirtschaft, sondern auch auf viele Bereiche des täglichen Lebens anwenden:
- Natürliche Kreisläufe schaffen: Ziel ist es, Abfall zu minimieren, Ressourcen wie Wasser und Energie effizient zu nutzen und sich stärker mit der Natur zu verbinden.
- Notwendigkeit hinterfragen: Was benötige ich wirklich ist die zentrale Frage, die man sich vor jeder neuen Anschaffungen stellen sollte. Minimalismus pflegen, auch im eigenen Kleiderschrank. Wie viele Jeans-Hosen brauche ich? Wie viele Paar Schuhe benötige ich wirklich? Kaufe ich Qualität oder Billigware aus China, die nach 3 Wochen kaputt geht?
- Selbstversorgung fördern: Auch in der Stadt kannst du einige deiner Lebensmittel selbst anbauen oder durch lokale Produkte deine Versorgung nachhaltiger gestalten.
- Gemeinschaft stärken: Permakultur fördert Kooperation und den Austausch von Ressourcen innerhalb von Gemeinschaften, sei es durch Tauschmärkte oder die Unterstützung lokaler Initiativen.
Vorteile der Permakultur im Alltag
Die Integration der Permakultur in den Alltag bringt viele Vorteile mit sich.
Ressourcenschonung:
Durch die Reduktion von Abfall, die Wiederverwendung von Materialien (Upcycling) und die bewusste Nutzung von Wasser und Energie trägst du dazu bei, die Umwelt zu entlasten. Jede nicht verbrauchte Ressource zählt! Und falle nicht auf Versprechen von Unternehmen herein – zum Thema Greenwashing habe ich eine Filmempfehlung:

Gesündere Ernährung:
Wenn du eigene Lebensmittel anbaust oder lokale Bio-Produkte konsumierst, hast du frische, nährstoffreiche Lebensmittel zur Verfügung, die frei von Chemikalien sind.
Geld sparen:
Durch den Anbau eigener Lebensmittel, das Upcycling von Materialien oder die Nutzung erneuerbarer Energien kannst du langfristig Kosten senken. Kontrolliere deine monatlichen Ausgaben. Wie viel Geld gibst du für unnötige Dinge aus? Was könntest du mit dem Geld machen, wenn du es sparst? Du könntest vielleicht sogar mehr Zeit mit deiner Familie verbringen und nur noch Teilzeit arbeiten. Dir stehen viele Wege offen.
Umweltbewusstsein stärken:
Permakultur hilft dir, achtsamer mit der Natur umzugehen und die Auswirkungen deines Handelns auf die Umwelt bewusster wahrzunehmen. Richtig wertvoll wird es, wenn man seine Kinder miteinbezieht und sie zu verantwortungsvollen jungen Menschen heranzieht. Denn ich vermute es wir die größte Herausforderung im Morgen, wieder verantwortungsvoll mit der Erde umzugehen.
Lebensqualität verbessern:
Ein nachhaltigerer Lebensstil bringt nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern auch für deine eigene Lebensqualität und die deiner Familie – sei es durch gesündere Lebensmittel, weniger Stress oder eine engere Verbindung zur Natur.
Schritte zur Integration von Permakultur in den Alltag
Es gibt viele einfache Möglichkeiten, Permakultur-Prinzipien in deinen Alltag zu integrieren:
Lebensmittel selbst anbauen:
Egal ob du einen Garten, einen Balkon oder nur eine Fensterbank hast – du kannst Kräuter, Gemüse und sogar Obst auf kleinem Raum anbauen. Damit unterstützt du lokale Ökosysteme und hast frische Zutaten zur Hand. Auf dem Balkon schaffst du damit Lebensraum für viele Insekten und auch Vögel. Siehe hierzu auch mein Betrag: Nachhaltiges Gärtnern auf kleinstem Raum:

Kompostierung:
Nutze Küchenabfälle, um deinen eigenen Kompost herzustellen, den du für deinen Pflanzenanbau verwenden kannst. Auch ein kleiner Wurmkomposter oder Bokashi-Eimer passt in Wohnungen.
Wasser sparen:
Verwende Regenwasser zum Gießen deiner Pflanzen oder setze auf wassersparende Bewässerungssysteme. Lässt du morgens das Wasser laufen, bis es warm wird? Warum fängst du dieses Wasser nicht auf und verwendest es in der Küche oder zum Blumen gießen?
Schon kleine Veränderungen im Alltag, wie das bewusste Sparen von Wasser, machen einen großen Unterschied.
Natürliche Materialien verwenden:
Setze auf nachhaltige Materialien und vermeide Plastik, wo es möglich ist. Recyceltes Holz, Glas und Stoffe sind umweltfreundliche Alternativen. Kaufe z.B. Messer mit Holzgriff und nicht aus Plastik.
Upcycling:
Hast du noch alte Gefäße, Blumenvasen, Eimer? Diese kannst du kreativ zu wunderschönen Blumentöpfen umgestalten. Hast du Stoffreste? Aus ihnen kannst du viele neue Dinge erstellen wie z.B. Wachstücher oder selbstgemachte Feuchttücher. Ich habe einige schöne Ideen gesammelt, klicke auf den Link um sie dir anzuschauen.
Upcycling ist nachhaltiger als jedes neue Ding, das ich mir neu kaufe!
DIY:
Do-it-yourself – Aus wenigen Utensilien kann ich viele verschiedene nützliche Dinge herstellen. Nehmen wir das Beispiel Reinigungsmittel. Mit wenigen Zutaten kann ich die unterschiedlichsten Reiniger herstellen, folge dem Link um zu den Rezepten zu gelangen.
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Energie effizient nutzen:
Achte auf energieeffiziente Haushaltsgeräte, nutze erneuerbare Energien wie Solar-/ Photovoltaikenergie oder achte einfach darauf, den Energieverbrauch im Alltag zu senken – sei es durch das Ausschalten von Geräten oder den Umstieg auf LED-Lampen.
Teilen, anstatt zu kaufen:
Mal ehrlich, wir haben so viele Dinge in unserem Haushalt, die wir nur sehr selten brauchen. Wäre es nicht klüger gerade diese Dinge auszuleihen? Nehmen wir z.B. Gartengeräte. Vieles kann man mittlerweile im Baumarkt ausleihen oder frage deinen Nachbarn. Auch gemeinsames Kaufen wäre eine Option, wenn man sich gut versteht.
Müll vermeiden:
Reduziere deinen Plastikverbrauch, nutze Mehrwegprodukte und setze auf „Zero Waste“-Methoden, um deinen Abfall auf ein Minimum zu reduzieren. Weg mit den Einmalprodukten wie z.B. die Haushaltsrolle. Auch eine wunderschöne Möglichkeit Müll zu vermeiden sind Wachstücher, die eine Alternative für Plastikbeutel sind. Kaufe Basislebensmittel in Unverpackt-Läden oder kaufe sie in Großpackungen.

Gemeinschaft pflegen:
Teile deine Ernte oder tausche Lebensmittel, Wissen oder Ressourcen mit Freunden und Nachbarn. Auch die Unterstützung lokaler Bauernmärkte oder Tauschbörsen trägt zur Umsetzung von Permakultur im Alltag bei. Außerdem schafft man so Netzwerke, trifft Gleichgesinnte und kann vielleicht etwas Neues schaffen.
Erfolgsbeispiele für Permakultur im Alltag
Es gibt viele inspirierende Beispiele von Menschen, die Permakultur erfolgreich in ihren Alltag integriert haben:
Urban Gardening auf kleinen Flächen:
Viele Menschen haben begonnen, ihre Balkone, Terrassen oder sogar Fensterbänke für den Anbau von Gemüse, Kräutern und Obst zu nutzen. Ein Beispiel ist die Verwendung von vertikalen Gärten oder Hochbeeten in Städten, um den begrenzten Platz optimal zu nutzen. Diese Form von Selbstversorgung reduziert den ökologischen Fußabdruck und bringt frische, lokale Lebensmittel.
Zero Waste Haushalte:
Viele Haushalte haben die Prinzipien der Permakultur genutzt, um ihren Abfall drastisch zu reduzieren. Sie kompostieren organische Abfälle und recyceln andere Materialien, um einen geschlossenen Kreislauf im Haushalt zu schaffen. Beispiele dafür sind Familien, die fast vollständig auf Plastik verzichten und ihre Produkte lokal oder unverpackt einkaufen.
Gärten in Gemeinschaften:
In vielen Städten gibt es Gemeinschaftsgärten, die nach den Prinzipien der Permakultur gestaltet sind. Hier bauen Nachbarschaften gemeinsam essbare Pflanzen an, was nicht nur die Selbstversorgung fördert, sondern auch das soziale Miteinander stärkt. Ein Beispiel ist der „Incredible Edible“-Bewegung aus Todmorden in Großbritannien, wo öffentliche Räume für den Anbau von Lebensmitteln genutzt werden.
Selbstversorgung durch Hühnerhaltung:
Selbst im urbanen Raum haben einige Haushalte begonnen, Hühner zu halten, um frische Eier zu erhalten und die Hühner als Teil eines natürlichen Nährstoffkreislaufs zu integrieren. Die Hühner verwerten Küchenabfälle und produzieren gleichzeitig Dünger für den Garten.
Regenwassernutzung:
Ein weiteres Erfolgsbeispiel ist die Nutzung von Regenwasser für den Haushalt und den Garten. Menschen installieren Regentonnen oder Zisternen, um das gesammelte Wasser für die Bewässerung ihrer Pflanzen zu nutzen. Dies schont wertvolle Trinkwasserressourcen und hilft, in trockenen Perioden nachhaltig zu gärtnern.
Energieautarke Haushalte:
Manche Haushalte integrieren die Prinzipien der Permakultur, um ihre Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten. Sie nutzen Photovoiltaik-Anlagen, um Strom zu erzeugen, oder installieren energieeffiziente Technologien wie Solarthermie für die Warmwasserbereitung.
Nachbarschaftshilfe:
In vielen Gemeinden gibt es Tauschnetzwerke, in denen Menschen Lebensmittel, Kleidung und Haushaltsgegenstände teilen, anstatt sie wegzuwerfen oder neu zu kaufen. Bei uns auf dem Land gibt es mittlerweile auch Reparatur-Cafés und Second-Hand Geschäfte.
Solche Beispiele zeigen, wie Permakultur im Alltag gelebt werden kann und sowohl ökologische als auch soziale Vorteile bringt.
Fazit: Kleine Schritte für eine große Veränderung
Permakultur im Alltag bedeutet nicht, dass du dein Leben komplett umkrempeln musst. Es geht darum, kleine, bewusste Veränderungen vorzunehmen, die in ihrer Summe einen großen Unterschied machen. Ob du deinen eigenen Kräutergarten anlegst, deine Müllproduktion reduzierst oder dich einer lokalen Tauschgemeinschaft anschließt – jeder Schritt in Richtung Permakultur trägt dazu bei, die Umwelt zu schützen und ein nachhaltigeres Leben zu führen. Beginne heute mit einfachen Maßnahmen und entdecke, wie viel du in deinem Alltag bewirken kannst!
Erziehe deine Kinder zu verantwortungsbewussten, naturnahen jungen Menschen, die ganz bewusst ihr Konsumverhalten steuern und kreative Idee entwickeln, unabhängig davon ob sie in der Stadt oder dem Land aufwachsen. Gib ihnen das Werkzeug an die Hand, das sie für die zukünftige Welt benötigen.
Fotos:
pixabay.com/ Anemone123