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Nachhaltiges Campen

Gerade gestern haben ich mir für meinen Herbst-Urlaub einen Camper reserviert. Ich bin seit Jahren leidenschaftliche Camperin und war auch schon am Stück einige Monate unterwegs. Ich liebe das minimalistische Leben beim Campen und die Nähe zur Natur. Vielleicht hast auch du dieses Jahr vor mit dem Camper zu verreisen?!

Camping gibt uns die Möglichkeit, die Schönheit der Natur hautnah zu erleben und den Alltagsstress hinter uns zu lassen. Um diese Rückzugsorte für zukünftige Generationen zu bewahren, ist nachhaltiges Campen unerlässlich. In diesem Beitrag erfährst du, wie du mit bewussten Entscheidungen die Natur respektieren und gleichzeitig ein unvergessliches Outdoor-Erlebnis schaffen kannst.

Nachhaltige Reise und Mobilität

Beim Camper selbst beginnt bereits die Nachhaltigkeit. Generell ist es schon nachhaltig zu campen bzw. einen Camper zu nutzen, anstatt in den Urlaub zu fliegen! Und je mehr Personen im Auto/ Camper mitfahren, desto besser ist die CO2-Bilanz.

Du solltest auf jeden Fall auf den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeuges achten und du kann diesen auch durch energiesparendes Fahren verringern (frühes Hochschalten, ausrollen lassen usw.). Auch mitgenommene Fahrräder können vor Ort helfen nachhaltiger zu sein. Und erhöhe den Reifendruck moderat, denn das senkt den Rollwiderstand und somit den Verbrauch!

Camping-Küche

Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass man Plastikgeschirr oder -besteck nicht benutzen sollte. Es gibt wunderbare Alternativen, die wenig wiegen und unkaputtbar sind wie z.B. Emaille-, Edelstahl- oder Bambus-/ Holzgeschirr.
Für Snacks unterwegs eignet sich z.B. Lunch-to-Go Becher aus Bambus hervorragend. Sie wiegen sehr wenig, bieten viel Platz, meist beinhalten sie zwei extra Behältnisse und sind leicht zu reinigen.

Oder du kannst auch ein altes Schraubglas benutzen. Diese wiegen zwar mehr, aber dafür musst du nichts Neues kaufen. Schraubgläser benutze ich auch zur Aufbewahrung. Sofort nach dem Einkauf kommen die Lebensmittel aus den Plastikverpackungen heraus (es geht ja leider nicht immer ohne Verpackung). Ein weiterer Vorteil, ich kann dies bereits auf dem Parkplatz des Supermarkets machen und die Verpackung dort entsorgen. Hier findet man immer Mülleimer!!

Entdecke die alte Brotdose wieder! Sie kann sogar als Teller herhalten und dir unterwegs treue Dienste leisten. Ich habe mir vor Jahren mal eine aus Edelstahl gekauft und bin immer noch zufrieden.

Das gleiche gilt auch beim Trinken. Hier solltest du auf jeden Fall auf wiederbefüllbare Wasserflaschen zurückgreifen, z.B. aus Edelstahl. Für meinen Tee habe ich mir einen Thermobecher gekauft. Aus diesen kann ich auch bequem bei der Fahrt trinken, ohne Unfälle.

Ich habe schon öfter von Frauen gehört, die Angst davor haben, dass man Ihnen bei einem netten Beisammensein KO-Tropen ins Trinken gibt. Auch hier eignet sich perfekt ein geschlossener Becher, wie z.B. ein To-Go-Becher oder auch hier kannst du ein Schraubglas nehmen, machst oben ein Loch in den Deckel (mit einem Schraubenzieher) und steckt dort einen Strohhalm (aus Metall oder Bambus) hinein. Funktioniert super!

Kommen wir nochmal zum Kaffee. Hier kannst du Kosten und Abfall vermeiden, indem du einen permanenten Kaffeefilter benutzt. Du musst ihn nur nach jedem Gebrauch reinigen. Eine French Press geht natürlich auch und der Kaffee schmeckt hervorragend!

Und dann gibt es natürlich noch unendlich mehr Ideen für die Zero Waste Küche:

Einkaufen

Bereits beim Einkaufen von Lebensmittel kannst du auf Verpackungen verzichten. Nicht immer, aber du kannst bewusst darauf achten. So nutze ich z.B. Brötchentüten (die hoffentlich nur aus Papier bestehen) öfter. Diese Brötchentüten nutze ich auch für viele andere Dinge, die sind super praktisch.

Dann bietet es sich natürlich an frische Lebensmittel einzukaufen, gerade im Urlaub hast du Zeit zu kochen. Es gibt nichts Besseres als das landesübliche Obst und Gemüse!

Wenn du nur eine kurze Tour unternimmst, macht es absolut Sinn sich zu Hause etwas in Gläser oder Beutel abzufüllen, auch Gewürze!

Besuche in deinem Urlaub Wochenend- und Bauernmärkte. Die sind super spannend und es gibt viele landesübliche Leckereien. Auf diesen Märkten kannst du dir die Ware auch in Dosen abfüllen lassen, die sind etwas entspannter als in Supermärkten.

Und bitte kauft keine Plastiktüten beim Einkaufen! Nutzt mitgebrachte Beutel oder Körbe/ Taschen. Ich nutze gerne einen großen Rucksack.

Grillen

Wo wir gerade beim Einkaufen sind, möchte ich auch noch das Grillen ansprechen. Wir alle lieben es, egal ob mit oder ohne Fleisch. Abends am Feuer sitzen, Gitarre spielen, das Leben genießen…

Und wir alle kennen es und haben es schon gesehen, die alten, gebrauchten, nutzlosen Aluschalen und Folien auf den Wiesen, Wäldern und am Strand.

Auch für diese schrecklichen Aluschalen gibt es super Alternativen: Gusseisen-Grillpfanne, Pflanzenblätter-Ummantelung zum Schmoren im eigenen Saft, Grillbretter, Grillstein, Grillkartoffeln ohne Folie – direkt in die Glut. Also bitte bitte bitte, lasst diese Aluschalen daheim!

Unsere vierbeinigen Freunde

Sehr viele von uns sind mit Hunden unterwegs und deshalb finde ich es sehr wichtig auch dieses Thema anzusprechen. Leider ist es immer noch nicht selbstverständlich, dass Hundekot eingesammelt wird. Sehr oft sehe ich auch, dass die Menschen den Kot einsammeln und dann mit dem Plastiksack ins Gebüsch werfen … (????)… Es ist einfach unglaublich.

Ganz egal wie ihr es handhabt, benutzt doch bitte kompostierbare Hundetüten!! Die kosten zwar ein bisschen mehr, aber nach 18 Monaten haben sie sich zersetzt (Plastiktüten benötigen dafür 10 bis 20 Jahre oder mehr).

Hygiene/ Bad

Es gibt für das Camping – gerade Wildcamping – viele umweltfreundliche Alternativen für die Hygiene.

Nutzt man eine Außendusche, sollte man sich über das Reinigungsmittel Gedanken machen. Es ist nicht immer nötig Seife zu benutzen und sollte man wirklich verschwitzt sein, reicht es aus die Achseln und den Intimbereich mit Seife zu reinigen. Dieses Grauwasser sollte niemals direkt in fließende Gewässer gelangen, denn das Wasserbiom ist sehr empfindlich!

Hier eine Auswahl an nachhaltigen Pflegeprodukten, die sich auch für das Camping hervorragend eignen:

Auch interessant könnte der nachhaltige Toilettengang sein! Denn gerade im Camper werden immer öfter Trockentrenntoiletten (TTT) genutzt. Und um diese Sache noch abzurunden, könnte man auch den Toilettenpapierverbrauch reduzieren. Alles hierzu findet ihr in diesem Beitrag:

Reiniger/ Waschmittel

Bei Reinigern und Waschmittel sollte man unterwegs auch auf natürliche Produkte zurückgreifen und nach jahrelanger Erfahrung kann ich guten Gewissens behaupten, dass diese selbstgemachten Produkte um ein Vielfaches besser sind, als gekaufte.

An dieser Stelle möchte ich auch auf bereits vorhandene Beiträge verweisen, mit den passenden Rezepten:

Verantwortungsvolles Verhalten im Wald und auf Wanderwegen

Bleibe auf gekennzeichneten Wegen, um die Flora und Fauna zu schützen, und respektiere Tiere in ihrer natürlichen Umgebung. Sammle keine Pflanzen und lasse keine Abfälle zurück. Wenn du ein Lagerfeuer machst, halte es klein und lösche es vollständig, bevor du den Platz verlässt. Natürliche Kreisläufe zu respektieren, trägt erheblich zur Erhaltung der Umwelt bei.

Fazit

Nachhaltiges Camping bedeutet, bewusster zu reisen und unsere wertvollen Ressourcen zu schonen, ohne auf das Abenteuer zu verzichten. Mit ein paar einfachen Regeln und einer nachhaltigen Ausrüstung kannst du einen Unterschied machen und Natur und Umwelt respektieren. So wird der nächste Camping-Trip zu einer Erfahrung, die nicht nur deine Sinne belebt, sondern auch im Einklang mit der Umwelt steht – und das ist der wahre Zauber des Campings.

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