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Eine Herausforderung: Die müllfreie Küche

Eine Küche ohne Müll – das klingt auf den ersten Blick wie eine Herausforderung. In Zeiten von Plastikverpackungen, Einwegprodukten und übermäßigem Konsum scheint es fast unmöglich, eine komplett müllfreie Küche zu führen. Doch mit ein paar einfachen Änderungen kannst du den Abfall in deiner Küche drastisch reduzieren und einen wichtigen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Und wir wissen ja: Jeder Schritt zählt!
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du Schritt für Schritt zu einer Zero-Waste-Küche gelangst und dabei Geld sparst, gesünder isst und die Umwelt schonst. Für alle eine Win-Win-Situation!

Viele tolle Ideen und Rezepte findest du hier.

Hier geht es zu den anderen Beiträgen dieser Serie:

Warum eine müllfreie Küche?

Die Reduzierung von Küchenabfällen ist ein zentraler Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Lebensstil. Viele der täglichen Abfälle, wie Einwegplastik, Verpackungen oder Lebensmittelreste, belasten nicht nur die Umwelt, sondern tragen auch zu überfüllten Deponien und Mikroplastik in unseren Ozeanen bei. Eine müllfreie Küche reduziert diesen ökologischen Fußabdruck erheblich:

  • Weniger Plastik: Du vermeidest Plastikverpackungen und unterstützt damit die Reduzierung von Mikroplastik in der Umwelt.
  • Nachhaltiger Konsum: Du setzt bewusst auf wiederverwendbare, langlebige Produkte und reduzierst so die Menge an Abfall, die du produzierst.
  • Gesündere Ernährung: Durch den Verzicht auf stark verarbeitete, verpackte Lebensmittel greifst du automatisch zu frischeren, gesünderen Alternativen und du musst keine Angst haben, dass z.B. Weichmacher aus dem Plastik deine Lebensmittel / Getränke verseucht.

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Grundprinzipien der müllfreien Küche

Eine Zero-Waste-Küche basiert auf fünf einfachen Prinzipien, die du nach und nach in deinen Alltag integrieren kannst:

  1. Vermeiden: Reduziere Einwegprodukte und Plastikverpackungen, indem du verpackungsfreie oder minimal verpackte Lebensmittel kaufst.
  2. Wiederverwenden: Setze auf langlebige Alternativen zu Einwegprodukten, wie Glasbehälter, Stofftücher und Edelstahlboxen.
  3. Reduzieren: Kaufe bewusst nur so viel, wie du benötigst, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
  4. Recyceln: Trenne und recycle alle Materialien, die du nicht vermeiden kannst.
  5. Kompostieren: Verarbeite deine organischen Abfälle, indem du sie kompostierst und daraus wertvolle Erde für den Garten oder Balkon herstellst.

Schritt für Schritt zur müllfreien Küche

Hier sind einige praktische Tipps, wie du deine Küche nach und nach müllfrei gestalten kannst.

Verpackungsfrei einkaufen

Viele Verpackungen, insbesondere aus Plastik, sind vermeidbar. Stattdessen kannst du auf diese Alternativen setzen:

  • Unverpacktläden: Kaufe Lebensmittel wie Getreide, Nüsse, Hülsenfrüchte und Gewürze in Unverpacktläden. Nimm deine eigenen Behälter mit und fülle sie direkt im Laden auf. Hast du keinen in deiner Nähe, so wie ich, kaufe größere Packungen.
  • Wochenmärkte: Kaufe frisches Obst, Gemüse und andere Lebensmittel auf dem Wochenmarkt, wo die Produkte oft unverpackt oder in Papier eingewickelt erhältlich sind. Somit kaufst du auch regional und frisch deine Lebensmittel ein.
  • Lose Lebensmittel: Achte auch im Supermarkt darauf, Produkte in großen Mengen oder ohne Verpackung zu kaufen, wie lose Kartoffeln, Äpfel oder Brot.
Nachhaltige Aufbewahrungslösungen

Ersetze Einwegplastik durch langlebige, wiederverwendbare Alternativen:

  • Gläser und Behälter: Verwende Glasbehälter oder alte Marmeladengläser zur Aufbewahrung von Lebensmitteln. Du kannst die Gläser sogar zum Einfrieren verwenden, mache ich auch. Faustregel: Gläser nur zu 2/3 füllen.
  • Wachstücher: Diese wiederverwendbaren Tücher sind eine tolle Alternative zu Frischhaltefolie und eignen sich perfekt zum Abdecken, Einwickeln und Einfrieren von Lebensmitteln. Oft halten sich Lebensmittel darin länger, da Bienenwachs antibakteriell und fungizid wirkt.
  • Edelstahlboxen: Sie sind robust, langlebig und ideal für den Transport von Lebensmitteln (Frühstücksbox) oder das Aufbewahren von Essensresten.

Generell gilt alles als nachhaltig, was du nicht neu kaufen muss! Hast du noch alte Plastikdosen, werfe diese nicht weg, sondern benutze sie lieber anders wie z.B. als Blumentopf oder Stifthalter. Du kannst sie hübsch mit Hölzern verzieren. Auf Pinterest findet man tolle Upcycling-Ideen! Lasse dich inspirieren.

Selbst kochen und Vorräte anlegen

Durch das Kochen von Grund auf reduzierst du nicht nur Verpackungen, sondern sorgst auch für eine gesündere Ernährung:

  • Selbst gemachte Basics: Bereite Dinge wie Brühe, Saucen, Nussmilch oder Brot selbst zu, um verpackte Produkte zu vermeiden. Einige tolle Rezepte habe ich dir auf meiner Website schon vorgestellt und es kommen immer wieder neue dazu!
  • Einkochen und Einlegen: Nutze die Saisonfrüchte und -gemüse und koche sie ein oder lege sie ein, um einen Vorrat ohne Verpackungsmüll anzulegen. Fermentierte Lebensmittel sind sehr gesund und man kann fast alles fermentieren. Dieses Jahr hatte ich z.B. sehr viel Mangold in meinem Hochbeet und nun ist er fermentiert in Gläsern und wartet darauf gegessen zu werden. Lebensmittel sind auf diese Weise sehr lange haltbar.
    Oder wie wäre es mal mit einem selbst hergestellten Kräutersirup? Sie sind nicht nur superlecker, sondern tatsächlich auch noch gesund bei z.B. Erkältungen. Im Kaltauszug erhältst du die heilenden Wirkstoffe in den Kräutern!
Lebensmittelverschwendung vermeiden

Ein weiterer Aspekt der müllfreien Küche ist die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung:

  • Geplantes Einkaufen: Erstelle einen Wochenplan und kaufe nur das, was du wirklich benötigst, um unnötigen Abfall zu vermeiden.
  • Reste kreativ verwerten: Reste können oft zu neuen Gerichten verarbeitet werden – sei es eine Suppe aus Gemüseresten oder ein Smoothie aus überreifem Obst. Ich suche mir bei Google immer Rezepte heraus mit den Lebensmitteln, die ich verwerten muss. Das funktioniert super. Und je mehr man selbst herstellt (wie z.B. Haferdrink), desto unabhängiger wird man vom Einkauf im Supermarkt. Man hat immer alles zu Hause, bzw. kann es machen.
  • Obst und Gemüse vollständig nutzen: Viele Teile von Obst und Gemüse, die normalerweise im Müll landen, sind essbar oder können weiterverarbeitet werden, wie Karottengrün oder Brokkolistrünke. So gibt es z.B. einen tolle Suppe aus dem Grün von Radieschen. Wenn mir also die Raupen nicht alles wegfressen, wir es als Suppe verkocht! Hast du ein Kaninchen? Das wird sich sonst auch über das Grün freuen! Und hast du schon gehört, dass Bananenschalen ein toller Rosendünger sind? Ich habe es dieses Jahr ausprobiert und die Rosen sind förmlich explodiert.
    Aber wichtig: Nur Bio-Obst oder höherwertig verwenden. Wusstest du, dass Bananen bis zu 40x gespritzt werden? Diese Chemikalien willst du nicht im Boden haben!
Kompostierung

Und für alles, dass du nicht verwenden kannst, bietet sich die Kompostierung an. Selbst in der kleinsten Wohnung kannst du einen Kompost einrichten:

  • Wurmkompost: Ein Wurmkomposter ist eine einfache Möglichkeit, organische Küchenabfälle wie Gemüseschalen in wertvollen Dünger zu verwandeln.
  • Bokashi: Diese Methode fermentiert organische Abfälle in einem luftdichten Behälter und produziert ebenfalls nährstoffreichen Dünger.

Fazit: Der Weg zur müllfreien Küche

Eine müllfreie Küche ist keine sofortige Umstellung, sondern ein Prozess, der Schritt für Schritt umgesetzt werden kann. Der Schlüssel liegt darin, bewusstere Entscheidungen zu treffen, den Konsum zu hinterfragen und auf wiederverwendbare, langlebige Alternativen umzusteigen. Jeder kleine Schritt – sei es das Vermeiden von Plastikverpackungen, das Selbstkochen oder die Kompostierung – trägt dazu bei, weniger Abfall zu produzieren und die Umwelt zu schützen. Eine müllfreie Küche bedeutet mehr Achtsamkeit, bewussteren Konsum und eine engere Verbindung zu den Lebensmitteln, die du zu dir nimmst.

Aber natürlich hat die müllfreie Küche auch Nachteile: Es kostet Zeit selbst zu kochen, alles zu verwerten, geplant einzukaufen usw. Vor allem an Anfang kostet es Zeit. Später, wenn all diese Dinge einfach von der Hand gehen, ist es das Normalste der Welt. Diese Zeit musst du investieren. Aber hier kannst du die Prinzipien der Permakultur nutzen:

Warum kombinierst du es nicht, um mit deinen Kindern gemeinsam zu kochen, einzukaufen oder die Reste zu verwerten. Zeige ihnen wie ein nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln funktioniert! Mache den Lebensmitteleinkauf zu einem Erlebnis, nicht zu einer Pflicht.

Foto:
pixabay.com/ congerdesign

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