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Der müllfreie Haushalt – Leben ohne Müll

Nachhaltigkeit ist in in allen Bereichen möglich! Neben Küche und Badezimmer gibt es viele weitere Bereiche im Haushalt, in denen unnötiger Müll anfällt. Verpackungen, Einwegprodukte und schlecht durchdachte Konsumgewohnheiten führen oft dazu, dass wir mehr Abfall produzieren, als uns bewusst ist. Doch es gibt zahlreiche einfache und nachhaltige Alternativen, mit denen du Schritt für Schritt auch in anderen Bereichen deines Zuhauses für weniger Müll sorgen kannst. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du in Wohnräumen, im Büro und bei der Haushaltsführung auf Zero Waste umstellen kannst.

Viele tolle Ideen und Rezepte findest du hier.

Hier geht es zu meinen bisherigen Beiträgen in dieser Serie:

Warum ein müllfreier Haushalt?

Die Reduzierung von Müll ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern fördert auch einen bewussteren Lebensstil. Weniger Abfall bedeutet:

  • Geld sparen: Einwegprodukte werden durch langlebige, wiederverwendbare Alternativen ersetzt, was langfristig kostensparend ist.
  • Mehr Minimalismus: Wenn man Minimalismus lebt, sollte man sich vor jeder Anschaffung fragen, ob das Objekt der Begierde wirklich braucht. Lasse dir mit jeder Entscheidung Zeit, tätige keine schnellen Käufe. Durch den Verzicht auf überflüssige Verpackungen und Produkte wird der Alltag einfacher und übersichtlicher.
  • Umwelt schützen: Weniger Müll bedeutet weniger Belastung für unsere Deponien, Ozeane und die Natur im Allgemeinen.

Grundprinzipien des müllfreien Haushalts

Ein Zero-Waste-Haushalt basiert auf fünf einfachen Prinzipien, die du nach und nach in deinen Alltag integrieren kannst:

  1. Vermeiden: Reduziere Einwegprodukte und Plastikverpackungen, indem du verpackungsfreie oder minimal verpackte Dinge kaufst.
  2. Wiederverwenden: Setze auf langlebige Alternativen zu Einwegprodukten, und kaufe lieber Qualität, die lange hält.
  3. Reduzieren: Kaufe bewusst ein, siehe auch oben Minimalismus. Überlege dir gut, ob das Ding überhaupt benötigst.
  4. Recyceln: Trenne und recycle alle Materialien, die du nicht vermeiden kannst.

Schritte zum müllfreien Haushalt

Doch nun wollen wir mal zum Kernstück des Beitrages kommen. In welchen Bereichen des Haushalts können wir Müll einsparen?

Da der Beitrag umfangreicher geworden ist, als ursprünglich gedacht, hier ein Inhaltsverzeichnis, so kannst du gleich zu den interessanten Themen hüpfen:

Wohnräume

In den Wohnräumen fällt oft versteckter Müll an, sei es durch Verpackungen von neuen Möbeln, Dekorationsartikeln oder Einwegprodukten für den täglichen Gebrauch. Hier sind ein paar Ideen, wie du deine Wohnräume nachhaltiger gestalten kannst.

Möbel und Einrichtung
  • Gebraucht kaufen: Kaufe Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände aus zweiter Hand. Flohmärkte, Secondhand-Läden oder Online-Plattformen bieten eine Fülle an hochwertigen, gebrauchten Produkten an, die keinen neuen Müll produzieren.
  • Reparieren statt wegwerfen: Falls ein Möbelstück beschädigt ist, versuche es zu reparieren oder upzucyceln, anstatt es wegzuwerfen. Das verleiht deinem Zuhause zudem einen individuellen Charme. Vielleicht kennst du einen Tischler, der dir hierbei helfen kann?
  • Nachhaltige Materialien: Setze bei neuen Anschaffungen auf Möbel aus langlebigen, natürlichen Materialien wie Holz, Bambus oder recycelten Materialien, um die Umwelt zu schonen. Vermeide Plastik und Synthetik.
Dekoration
  • Minimalismus: Weniger ist mehr! Stelle dir die Frage, ob du diesen Dekoartikel wirklich brauchst und welchen Mehrwert er dir bringt. Lieber mal 2 Nächte darüber schlafen und dann entscheiden.
  • Nachhaltigkeit: Verzichte auf saisonale Dekorationsartikel, die oft nur kurz genutzt und dann weggeworfen werden. Stattdessen kannst du auf langlebige, zeitlose Stücke setzen. Anstatt neu zu kaufen, kannst du dich auf Flohmärkten umsehen. Gerade Dekorationen findet man dort in Massen.
  • DIY-Deko: Erstelle deine eigenen Dekorationsartikel aus Naturmaterialien oder recycelten Gegenständen. Beispielsweise können alte Gläser zu hübschen Vasen umfunktioniert werden, und Naturmaterialien wie Trockenblumen oder Steine können stilvoll dekoriert werden.
  • Pflanzen statt Plastik: Lebende Pflanzen verbessern nicht nur das Raumklima, sondern sind auch eine nachhaltige Alternative zu Plastikdekoration. Sie schmücken jeden Raum und machen ihn gemütlicher.
Wäschepflege

Auch bei der Wäschepflege lässt sich viel Müll vermeiden, insbesondere durch nachhaltigere Waschmittel und sparsameren Umgang mit Textilien.

  • Waschmittel selbst herstellen: Ein einfacher und effektiver Weg, Müll zu vermeiden, ist die Herstellung deines eigenen Waschmittels. Mit natürlichen Zutaten wie Kernseife, Soda und Natron lässt sich ein umweltfreundliches Waschmittel herstellen, das keine Plastikverpackungen benötigt.
  • Qualität statt Quantität: Setze auf langlebige, qualitativ hochwertige Kleidung, die nicht nach wenigen Waschgängen ausgetauscht werden muss. Kaufe lieber natürliche Materialien wie Baumwolle, anstatt Synthetik.
  • Weniger Waschen: Viele Kleidungsstücke müssen nicht nach jedem Tragen gewaschen werden. Lüfte sie stattdessen aus, um Wasser und Energie zu sparen.
Reinigung

Neben den bereits erwähnten Bereichen gibt es weitere alltägliche Tätigkeiten, bei denen du Müll vermeiden kannst.

  • DIY-Reinigungsmittel: Mische deine eigenen Reinigungsmittel aus natürlichen Zutaten wie Essig, Zitronensaft und Natron. Das spart Plastikverpackungen und ist oft sogar wirksamer als chemische Reiniger.
  • Wiederverwendbare Putztücher: Vermeide Einweg-Reinigungstücher und Papiertücher, indem du auf waschbare Baumwolltücher setzt. Diese sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern reinigen oft auch besser.
Geschenke und Verpackungen

Unsere Kreativität sollte auch vor Geschenken und deren Verpackungen nicht halt machen. Hier einige tolle Ideen!

  • Wiederverwendbare Geschenkverpackungen: Verwende Stoffe oder Furoshiki-Tücher (japanische Wickeltücher) statt herkömmlichem Geschenkpapier. Diese sehen nicht nur schön aus, sondern können immer wieder benutzt werden. Und wenn du normales Geschenkpapier kaufst, dann auf Papierbasis. Oder wie wäre es mal mit einem schönen Geschenkkarton, auch diese können danach noch für andere Dinge oder zum weiteren Verschenken verwendet werden.
    Geschenkbänder gibt es mittlerweile auch aus Papier. Daraus lassen sich wunderschöne Schleifen basteln. Auf Youtube gibt es tolle Anleitungen.
  • Geschenkpapier aus alten Kinderzeichnungen: Du hast Kinder und diese malen gern? Du hast bereits einen dicken Stabel Zeichnungen daheim? Ich glaube das kennen alle Eltern! Anstatt neues Geschenkpapier zu kaufen, kannst du Geschenke in alte Kinderzeichnungen einwickeln. Das wird den Kindern bestimmt gefallen!
  • DIY-Geschenke: Selbstgemachte Geschenke wie Marmeladen, Sirupe, Badesalze bzw. -kugeln oder Upcycling-Projekte sind nachhaltige und persönliche Alternativen zu gekauften Artikeln. Ich verschenke zum Beispiel sehr gern selbstgemachte Wachstücher, die kommen immer gut an, weil man sie vielseitig verwenden kann. Zusätzlich habe ich auch immer die Hoffnung, dass andere merken wie toll und günstig Alternativen für Plastikfolie sind.
Versand

Der müllfreie Versand ist wohl das schwierigste Thema. Ich wohne auf dem Land und es ist unheimlich schwer spezielle Dinge wie z.B. Sportgeräte im lokalen Handel zu bekommen. Nach verzweifelter Suche muss ich doch oft auf Versandhäuser bzw. -seiten zurückgreifen. Auch wenn man beim Versand immer Müll hat, kann man auf einige Dinge achten.

  • Nachhaltige Versandoptionen: Achte beim Online-Shopping darauf, nachhaltige Lieferdienste zu nutzen oder Lieferungen zu bündeln, um Verpackungsmaterial zu sparen.
  • Wiederverwendete Versandmaterialien: Benutze Verpackungen und Kartons von alten Bestellungen erneut, wenn du etwas verschicken musst.
  • Digitale Rechnungen und Belege: Wähle, wann immer möglich, digitale Rechnungen und Belege, um Papiermüll zu reduzieren.
  • Kleine Unternehmen unterstützen: Versuche so oft es geht, auf kleine Unternehmen oder Geschäfte zurückzugreifen, denn diese sind meist umweltbewusster als große Ketten. Meine Seifen bestelle ich zum Beispiel bei einer kleinen Seifenmanufaktur und ich bestelle immer gleich die Menge für ein ganzes Jahr. Der Versand erfolgt ohne Plastik.
Freizeit und Hobbies

Mache doch einfach deine Passion zum Hobby! Upcycling ist kreativ und macht auch noch Spaß!

  • Upcycling-Projekte: Verleihe alten Dingen neuen Glanz, indem du sie kreativ wiederverwendest. Zum Beispiel kannst du aus alten Glasflaschen schöne Vasen oder Lampen machen. Auf YouTube oder Pinterest findest du tolle Ideen! Oder schaue dir meine Ideen an.
  • DIY-Spielzeug: Für Kinder kannst du aus alten Kartons, Stoffresten oder Holzresten Spielzeug oder Bastelmaterial herstellen.
  • Bibliotheken und Tauschbörsen: Statt Bücher, DVDs oder Werkzeuge zu kaufen, kannst du auf Bibliotheken, Online-Tauschbörsen oder Nachbarschaftsgruppen zurückgreifen.
  • Kaufe gebraucht: Es gibt genügend Leute, die Sportarten ausprobieren und schon nach kurzer Zeit merken, dass es nicht ihr Ding ist. Schaue auf Seiten wie willhaben.at nach gebrauchten Sportgeräten. Du wirst erstaunt sein, wie viele du findest, auch in deiner Nähe!
Technik

Sehr viele meinen sie müssten Technik immer neu kaufen, weil gebraucht ist es nichts mehr wert. Jedoch gibt es oft auf die gebrauchte Technik noch Garantie oder man kann den Fokus auf modulare Technik setzen.

  • Refurbished Elektronik: Wenn du neue Elektronikartikel wie Handys oder Laptops brauchst, kaufe generalüberholte oder gebrauchte Geräte anstatt neue. Das spart Ressourcen und vermeidet Elektroschrott. Oft gibt es wirklich neuwertige Geräte, sogar noch mit Garantie. Wenn du Glück hast, kannst du dein altes Gerät zurückgeben und gehst auf Nummer sich, dass es recycelt wird.
  • Reparatur statt Neukauf: Defekte elektronische Geräte lassen sich oft reparieren. Nutze Repair Cafés oder lerne selbst, einfache Reparaturen vorzunehmen.
  • Nachhaltige Gadgets: Setze auf langlebige technische Geräte, die leicht reparierbar und modular sind, damit du Teile austauschen kannst, statt das ganze Gerät zu ersetzen. So gibt es z.B. mittlerweile Handys, die modular aufgebaut sind. So kann man jederzeit auf modernste Technik setzen, ohne gleich das ganze Handy auszutauschen.
Reisen und Mobilität

Auch auf Reisen kann man Müllberge vermeiden!  Dieses Thema ist aber so umfangreich, dass ich dazu einen eigenen Artikel schreiben werde. Falls ich vergessen sollte ihn zu verlinken, kannst du ihn unter der Suche finden: Klick hier!

Haustierhaltung

Auch dieses Thema ist extrem umfangreich. Hier nur die drei wichtigsten Punkte.

  • Selbstgemachtes Tierfutter: Du kannst Futter für deine Haustiere selbst herstellen und so Verpackungsmüll sparen. Achte auf hochwertige, natürliche Zutaten. Kaufe Großpackungen.
  • Wiederverwendbare Tierprodukte: Nutze waschbare und langlebige Produkte wie wiederverwendbare Haustiermatten, anstatt Wegwerfprodukte. Oder nutze doch einfach alte Decken/ Bettdecken, um es deinem Hund gemütlich zu machen. Nachhaltiger geht es nicht!
  • Kompostierbare oder recycelbare Haustierbedarf: Achte beim Kauf von Spielzeugen und anderen Utensilien auf kompostierbare oder recycelbare Materialien. So ist zum Beispiel ein Hirschgeweih wesentlich besser, als ein Kunststoffknochen.

Fazit: Der Weg zu einem müllfreien Haushalt

Ein müllfreier Haushalt ist kein großes Unterfangen, sondern ein Prozess, den du in kleinen Schritten umsetzen kannst. Mit nachhaltigen Möbeln, plastikfreien Alternativen und minimalistischem Konsum kannst du deinen Alltag nach und nach umweltfreundlicher gestalten. Jeder Beitrag zählt, und mit jedem kleinen Schritt, den du machst, trägst du dazu bei, die Müllmenge zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Lass dich inspirieren und mache dein Zuhause zu einem Ort der Nachhaltigkeit!

Foto:
pixabay.com/ Monfocus

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