Fazit Lebensumstellung, Bereich Essen & Trinken
Geht ein Leben ohne Plastik?? Janein, ganz ehrlich, es ist schwer! Das meiste Plastik in meinem Haushalt sammelte sich durch das Essen und die Getränken an und selbst heute ist das immer noch so. Es ist einfach völlig unmöglich alle Lebensmittel ohne Plastik zu kaufen. Das könnte höchstens ein kompletter Selbstversorger. Sobald man auf den Supermarkt angewiesen ist, siehts schlecht aus. Sonnenblumenkerne, Nüsse, Müsli usw. bekommt man einfach nur in Plastik verpackt.
Jedoch konnte ich meinen Plastikmüll um 3/4 verringern und das ist für mich schon ein großer Erfolg und ein Beweis, dass es geht, auch unter so widrigen Umständen. Ich möchte dir in diesem Beitrag gerne zeigen was ich geändert habe und es gibt auch immer ein kurzes Fazit dazu.
Vorab einige Tipps, wie man ohne großen Aufwand viel Müll einsparen kann:
Baumwollbeutel kaufen oder noch besser selbst nähen, sie sind sehr günstig und eignen sich auch um das eine oder andere Obst/ Gemüse darin aufzubewahren. Ich habe sie bei jedem Einkauf dabei!
Wenn man sich gerne Gebäck im Supermarkt kauft, kann man die Papiertüte aufheben und das nächste Mal wieder mit zum Einkauf nehmen und mehrfach verwenden. Sie eignen sich auch um daheim andere Dinge darin aufzubewahren, wie z.B. Pilze.
Bei Lebensmitteln, die man immer benötigt und haltbar sind, immer in Großpackungen kaufen. Daheim umfüllen in z.B. Glasbehälter (nicht im Plastik lassen!). So sieht es bei mir daheim aus:
Wir alle kaufen sehr gerne im Internet, aber eigentlich sollte man darauf verzichten, wenn man andere Möglichkeiten hat. Beim Versand fallen unheimlich große Mengen an Plastik und Karton an. Wer kennt das nicht, man bestellt einen Bleistift und es kommt ein Paket mit den Maßen 30 x 40 cm.
Generell immer überlegen, ob es notwendig ist etwas neu zu kaufen. Vielleicht gibt es einen Freund, der so etwas hat und man kann es sich leihen oder vielleicht kann man es selbst machen. Und braucht man es wirklich? Wenn man sich bis zur Kaufentscheidung Zeit lässt, merkt man sehr oft, dass man das begehrte „Ding“ eigentlich gar nicht braucht.
So, alles was ich im Weiteren aufführe, habe ich umgestellt, um Plastik einzusparen oder andere gesundheitsschädliche Materialien zu meiden. Ein weiterer positiver Effekt der damit einher ging:
Ich ernähre mich viel gesünder als vorher!
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Wasser aus dem Wasserhahn
Wenn wir über Plastik reden, dann stehen natürlich die Plastikflaschen beim Mineralwasser ganz oben auf der Liste. Eine sehr gute Alternative ist Wasser aus Glasflaschen, aber die muss man erstmal tragen können/ wollen. Bei meiner Entscheidung spielte aber noch ein Faktor eine Rolle und das ist die Qualität des Mineralwassers. Je nachdem welches Wasser man kauft, schwankt die Qualität erheblich. Kohlensäure übersäuert den Körper zudem auch noch.
Und dann stand die Frage im Raum: Warum trinke ich denn Wasser nicht aus dem Wasserhahn, wenn ich doch eh nur stilles Wasser trinke? Gedacht – getan, ab diesem Tag trank ich nur noch Wasser aus dem Hahn.
Hier eine kurze Auflistung der Verbraucherzentrale in Deutschland:
- Leitungswasser ist der ideale Durstlöscher. Es ist in Deutschland überall von sehr guter Qualität. Sofern keine Bleileitungen im Haus sind, kann man es problemlos trinken.
- Leitungswasser ist circa 100-mal preiswerter als Mineralwasser aus Flaschen und wird direkt frei Haus geliefert.
- Die Klimabelastung durch Mineralwasser in Deutschland im Durchschnitt 600-mal höher als bei Leitungswasser.
- Man sollte das Wasser vor der Benutzung zum Trinken immer so lange laufen lassen, bis es kühl aus dem Hahn kommt. Dann ist es frisch.
Bei einem Freund von mir, der mit Leitungswasser immer seinen Kaffee machte, stellten sich gesundheitliche Probleme ein, die er auf das Leitungswasser zurückführte. Lebt man in einem Haus mit z.B. sehr alten Leitungen, sollte man das Wasser unbedingt vorher testen lassen.
Das Wasser aus dem Hahn hat in Österreich und Deutschland Trinkwasserqualität und man kann da schon sehr sicher sein, dass es mindestens genauso gut ist wie jedes Mineralwasser aus dem Supermarkt, wenn nicht sogar besser. Anfangs war es natürlich eine Umstellung, weil auch der Geschmack ein bisschen anders war, aber bereits nach einer Woche hatte ich mich daran gewöhnt. Heute würde ich nie wieder zur Flasche greifen, außer ich muss. Um das Kalk im Wasser muss man sich keine Gedanken machen, das schadet dem Körper nicht.
Fazit: Die Vorteile liegen klar auf der Hand, ich habe immer Wasser im Haus, kein lästiges Geschleppe mehr, es ist absolut günstig und schmeckt super gut, wenn man sich daran gewöhnt hat.
Brot selbst backen
Mit dem Brot begann mein großer Veränderungsprozess. Auslöser beim Brot waren die fragewürdigen Inhaltsstoffe und die schlechte Qualität des Mehls. Zum Glück fand ich ein Rezept für das perfekte Brot. Seitdem backe ich mir mein Brot selbst. Die Zutaten kann ich ganz nach Lust und Laune variieren und anpassen, je nachdem welche Zutaten ich gerade zu Hause habe.
Fazit: Es ist günstiger, schmeckt besser und ich habe immer frisches Brot zu Hause. Sollte mir am Wochenende das Brot ausgehen, wird einfach ein neues Brot gebacken. Die Zutaten werden nicht schlecht und können lange gelagert werden. Der Zeitaufwand ist gering. Das Anrühren dauert vielleicht 5 Minuten und das Backen 50 Minuten und dann noch mal 10 Minuten im Ofen ruhen.
Hier mein Rezept:
Kakaobutter (Rohkost-Qualität)
Kakaobutter ist eines dieser Multitalente, die man einfach zu Hause haben sollte (wenn man gern selbst etwas herstellt). Ich benutze sie fast überwiegend zur Herstellung von Schokolade und Bodylotion. Schokolade im Handel wollte ich nicht mehr kaufen wegen der Verpackungsmaterialien und natürlich auch wegen der ungesunden Inhaltsstoffe. In der industriell gefertigten Schokolade ist ja kaum noch Kakaobutter enthalten. Die richtige Verarbeitung von Kakaobutter, um die Nährstoffe zu erhalten, ist so sensibel, dass die Industrie das gar nicht umsetzen kann.
Fazit: Mittlerweile habe ich die Herstellung von Schokolade perfektioniert, so dass sie einfach umwerfend schmeckt. So einen Geschmack findet man in keiner industriell hergestellten Schokolade. Naschen und dann auch noch gesund, besser kann es nicht sein! Die Schokolade hält sich auch sehr lange im Kühlschrank. Mir ist sie noch nie schlecht geworden und sie lag schon mal 4 Wochen. Der Preis ist zwar höher, aber dafür habe ich ein hochwertiges Produkt. Die Herstellungszeit hält sich in Grenzen, am längsten dauert es die Kakaobutter schonend zu schmelzen (darf nicht über 42° erhitzt werden), das mache ich im Wasserbad. Wenn man sie selbst herstellt, spart man sehr viel an schlechter Verpackung. Mittlerweile ist ja bekannt, dass Aluminium gesundheitsschädlich ist. In Plastik verpackt, macht es die Sache auch nicht viel besser.
Brotaufstrich
Jeden Morgen esse ich zu meinem selbstgebackenen Brot Kichererbenaufstrich, Morgen für Morgen, Woche für Woche. Sehr lange Zeit habe ich Kichererbsen mit Tomaten gemixt und seit kurzer Zeit mache ich mir den typischen Hummus-Aufstrich mit Tahin und Knoblauch. Wenn ich es mal süß mag, dann gibt es süßen Kichererbsenaufstrich mit Kakao, Nüssen und Datteln. Es hat einen praktischen Aspekt, weil ich in meiner sonstigen Ernährung sehr wenig Eiweiß zu mir nehme, gleich ich es durch die Kichererbsen aus und sie schmecken mir auch sehr, sehr gut.
Im Monat verarbeite ich an die 8 Gläser Kichererbsen. Kichererbsen sind für mich faszinierend. Sie sind unheimlich gesund, haben sehr viel Eiweiß (gerade für Vegetarier & Veganer sehr gut) und einen runden, vollen Geschmack. Man kann mit ihnen so viele wunderbare Sachen zaubern oder man nimmt sie einfach nur als Beilage.
Dadurch, dass ich mir meinen Aufstrich selbst mache, spare ich unheimlich viel Geld und ich habe die besten Zutaten in meinem Aufstrich. Gekaufte Aufstriche sind fast immer mit Konservierungsstoffen oder Zucker belastet.
Fazit: In all den Monaten habe ich nie etwas vermisst wie Käse oder gekaufte Aufstriche. Geschmacklich schlägt mein Kichererbsenaufstrich alles Gekaufte. Ich habe immer frisch zubereiten Aufstrich da und er hält sich locker 4 Tage im Kühlschrank. Manchmal am Abend bin ich genervt, wenn ich mal wieder neuen machen muss, aber die Zubereitung dauert eigentlich nur ungefähr 10 Minuten. Also kaum der Rede wert.
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Haferdrink
Wenn man Haferdrink im Supermarkt kauft, darf man tief in die Tasche greifen. Ich habe angefangen den Drink selbst zu machen, weil ich auf die Verpackung verzichten wollte. Milch trinke ich schon länger nicht mehr, weil ich ein Problem damit habe wie man sie gewinnt bzw. was man den Kühen antut. Der Haferdrink war für mich eine sehr gute Alternative.
Mein Hofladen hat Demeter-Hafer (also das Beste was es gibt) und da bezahle ich für einen 2,5 kg Sack ungefähr 10 Euro. Für 600 ml nehme ich ca. 55 g Hafer. Wenn ich es also hochrechne, dann zahle ich für den Liter DIY-Haferdrink ungefähr 0,37 € und ich habe hier eine Qualität, die wesentlich besser als Bio ist. Ach so ja, dann kommt noch 4 Datteln dazu, also sagen wir mal pro Liter sind wir dann 0,40 €, immer noch wesentlich billiger (Stand 2019).
Fazit: Für die Qualität, die ich durchs Selbermachen erhalte, nehme ich den Aufwand gern in Kauf, außerdem hat man eine erhebliche Kostenersparnis. Der Vorteil, der selbstgemachte Haferdrink eignet sich hervorragend zum Andicken von Saucen oder als Sahneersatz. Wenn ich mal Lust auf einen Smoothie habe, dann mixe ich mir schnell einen frischen Drink (den muss ich noch nicht mal filtern). Jetzt ist es für mich also besonders praktisch, denn ich kann mir immer so viel Haferdrink machen, wie ich benötige. So wird auch nichts schlecht!
Kaffee
Alles was man in Maßen tut, ist gut. Diesen Satz sollte man auch beim Kaffee beherzigen. Früher habe ich 3 oder 4 Tassen Kaffee getrunken, weil er mir schmeckte. Kaffee ist teuer und erst recht, wenn man auf Qualität Wert legt und Fairtrade Kaffee kauft.
Als ich meinen Kaffeekonsum reduzierte, bzw. ganz einstellte, erlebte ich einen Entzug. Ich hatte zwar schon davor davon gehört, hätte es aber nie für möglich gehalten. 10 Tage lang ging es mir sehr schlecht, ich habe schlecht geschlafen, ab 13 Uhr überkam mich eine bleierne Müdigkeit und etwa zur gleichen Zeit bekam ich starke Kopfschmerzen. 10 Tage lang!! Das hat mich sehr erschreckt und gleichzeitig auch in dem Beschluss bestärkt, in Zukunft die Hände vom Kaffee zu lassen.
Nachhaltig wird der Kaffeegenuss, wenn man einen Permanent-Edelstahlfilter oder eine French-Press nutzt. Keine Taps, keine Kapseln, keine Kaffeemaschine mit Papierfiltern.
Fazit: Kaffee fand ich immer schon sehr fragwürdig, auch vom gesundheitlichen Aspekt und ich bin unheimlich froh, dass ich aufgehört habe ihn zu trinken, erst recht nachdem ich diesen körperlichen Entzug mitgemacht habe. Das hat mich sehr erschreckt. Er fehlt mir überhaupt nicht und wenn ich zukünftig unbedingt mal einen Kaffee trinken möchte, spricht ja auch nichts dagegen, allerdings werde ich nie wieder die tägliche Tasse Kaffee trinken.
Süßigkeiten
Die typischen Süßigkeiten gibt es bei mir nicht mehr. Ich schaue sehr genau was für Zutaten drin sind und wenn Zucker an erster, zweiter oder dritter Stelle steht, kaufe ich es generell nicht. Meine Schokolade mach ich mir ja nun auch seit 9 Monaten selbst und bin sehr zufrieden damit. Theoretisch kann ich damit alles Mögliche zaubern, alle Arten von Schokolade oder ich kann mir damit auch meine selbstgemachten Müsli-Riegel mit Schokolade überziehen und und und. Zu meinem Geburtstag habe ich mir einen Rohkost-Maulwurfkuchen gemacht. Der war sowas von lecker, dafür würde ich jeden gebackenen Maulwurfkuchen stehen lassen.
Wenn man sich gesund ernährt, muss man auf überhaupt nichts verzichten. Ich bin das beste Beispiel. Ich nasche für mein Leben gern. Ich esse auch sehr häufig Nüsse, gerade am Abend, zusammen mit ein paar Gojibeeren.
Fazit: Früher dachte ich wirklich immer, dass man auf etwas verzichten müsste, wenn man Vegetarier, Veganer oder Rohköstler wird. Tatsache ist aber, dass es für alles so tolle Rezepte gibt, dass man nichts missen muss. Genauso ist es auch bei der süßen Sünde. Man kann gesund naschen, natürlich nur in Maßen, denn in rauen Mengen macht auch das gesunde Naschen dick und ist ungesund.
Allgemeines
Meine Ernährung hat sich in den letzten Jahren komplett geändert. Es geht noch weit über das nur Selbstmachen hinaus. Vor nicht allzu langer Zeit bemerkte ich, dass ich immer mehr Rohkost zu mir nahm und Produkte wie Nudeln und Co. als unangenehm empfand, obwohl ich Nudeln früher geliebt habe. Tja und nun ist es so, dass ich zum großen Teil nur noch Rohkost esse. Im Schnitt 70-80% Rohkost und der Rest normal. Mein Brot esse ich z.B. immer noch oder meinen Hummus (die Kichererbsen sind ja auch gekocht). Die Rohkost besteht aus ca. 80% Gemüse und 20% Früchten. Was ich am Wochenende gerne mal mache sind Smoothies. Und was ich absolut empfehlen kann ist ein Spiralschäler, damit kann man aus vielen Gemüsen wie Kohlrabi, Zucchini oder Karotten Spaghetti zaubern. Da braucht man kein teures Model, auch die günstigen sind sehr gut und erfüllen ihren Zweck (die meisten leider mit Plastik).
Fleisch- und Fischprodukte esse ich, allerdings selten. Im Durchschnitt esse ich 1-2 Mal im Monat Fleisch- oder Fischprodukte. Und das auch nur, wenn ich auswärts esse. Daheim koche ich nie mit Fleisch. Beim letzten Einkauf habe ich „von Hand gefangenen“ Thunfisch entdeckt und tatsächlich mal gekauft.
Ich glaube man muss einfach ein gutes Verhältnis zu seinem Körper entwickeln und dieser sagt einem was er braucht bzw. was ihm nicht gut tut.
Somit lässt sich abschließend sagen, dass die Vermeidung von Plastikmüll mich zu einem gesünderen Lebensstil geführt hat. Heute esse und trinke ich viel bewusster.
Foto:
pixabay.com/ silviarita