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März – Essbare Wildpflanzen und ihre Verwendung

Wildpflanzen bieten eine wunderbare Möglichkeit, unsere Ernährung zu bereichern und mit wertvollen Nährstoffen zu versorgen. Sie wachsen ganz ohne menschliches Zutun in Wäldern, auf Wiesen oder am Wegesrand und waren für unsere Vorfahren eine wichtige Nahrungsquelle. Heute entdecken immer mehr Menschen die kulinarischen und gesundheitlichen Vorteile von essbaren Wildpflanzen neu. In diesem Artikel erfährst du, welche Pflanzen sich besonders gut für die Küche eignen und wie du sie verwendest.

Hier kannst du das Rezept für ein Wildkräuterpesto herunterladen oder ausdrucken.

Warum essbare Wildpflanzen?

Essbare Wildpflanzen sind nicht nur gesund, sondern auch nachhaltig. Sie wachsen ohne künstliche Düngemittel oder Pestizide und sind oft widerstandsfähiger als kultivierte Pflanzen. Zudem enthalten sie meist eine höhere Konzentration an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Wer Wildpflanzen sammelt, stärkt außerdem seine Verbindung zur Natur und lernt, seine Umwelt bewusster wahrzunehmen.

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6 essbare Wildpflanzen und ihre Verwendung in der Küche

1. Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Geschmack: Mild-würzig, erinnert an Petersilie und Möhre
  • Verwendung: Der junge Giersch eignet sich hervorragend für Salate, grüne Smoothies oder als Spinatersatz. Auch in Suppen oder als Pesto mit Nüssen und Öl entfaltet er seinen Geschmack.
  • Erntezeit: März bis Oktober – besonders zart im Frühling.
2. Brennnessel (Urtica dioica)
  • Geschmack: Herzhaft, leicht nussig
  • Verwendung: Die jungen Triebe können gedünstet wie Spinat zubereitet oder als Tee getrocknet werden. Auch in Suppen, Omeletts oder als Zutat für eine Wildkräuterbutter sind sie sehr beliebt.
  • Erntezeit: März bis September, junge Triebe im Frühling sind am besten.
3. Löwenzahn (Taraxacum officinale)
  • Geschmack: Herb-bitter, besonders die Blätter
  • Verwendung: Die jungen Blätter lassen sich als Salat oder in grünen Smoothies verwenden. Die Blüten eignen sich zur Herstellung von Sirup oder Gelee, und die Wurzeln können geröstet als Kaffeeersatz dienen.
  • Erntezeit: März bis November – Blätter im Frühling, Blüten im späten Frühling und Sommer, Wurzeln im Herbst.
4. Vogelmiere (Stellaria media)
  • Geschmack: Mild, leicht erbsig
  • Verwendung: Perfekt für Salate, als Suppeneinlage oder als frische Zutat auf Butterbrot. Auch als würzige Ergänzung für Dips oder Kräuterquark sehr lecker.
  • Erntezeit: Ganzjährig, sogar im Winter bei milden Temperaturen.
5. Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Geschmack: Würzig-herb mit einer leicht minzigen Note
  • Verwendung: Als Gewürz für Kräuterbutter, Suppen oder Wildkräuterpestos. Die Blüten sind eine essbare Dekoration für Salate oder Desserts.
  • Erntezeit: März bis Juni, die Blätter und Blüten.
6. Schaumkraut (Cardamine hirsuta)
  • Geschmack: Feiner, kresseähnliche Geschmack.
  • Verwendung: Als Topping für Suppen, auf Butterbrot oder als scharfe Note in Salaten. Besonders lecker ist es in Kombination mit Frischkäse oder Avocado.
  • Erntezeit: Ganzjährig, wächst auch in milden Winter.

Tipps zum Sammeln von Wildpflanzen

  • Nur sammeln, was du eindeutig bestimmen kannst! Falls Unsicherheit besteht, lieber ein Pflanzenbestimmungsbuch oder eine Wildkräuter-Expertin zurate ziehen. Es gibt auch eine tolle App, die dir beim Bestimmen von Pflanzen helfen kann: PlantNet. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass sie sehr gute Ergebnisse erzielt.
  • Achte auf saubere Standorte! Meide Straßenränder oder gedüngte Wiesen, um Schadstoffbelastungen zu vermeiden. Und sammle nicht an beliebten Hundestrecken!
  • Nachhaltig sammeln! Pflücke nur so viel, wie du benötigst, und lasse ausreichend Pflanzen stehen, damit sie sich weitervermehren können. So kannst du auch im nächsten Frühjahr an diesen Stellen wieder sammeln.
  • Sei immer bereit: Ich nehme bei jedem Spaziergang mit dem Hund einen Beutel oder Korb mit, so dass ich alles einsammeln kann, was ich unterwegs finde. Nach und nach wirst du dein Wissen erweitern und erkennst immer mehr Wildpflanzen, die dein Leben bereichern können. Jeder Spaziergang kann zur Erlebnistour werden!

Ein einfaches Rezept: Wildkräuterpesto

Zutaten:

  • 1 Handvoll gemischte Wildkräuter (z. B. Giersch, Brennnessel, Löwenzahn, Vogelmiere, Gundermann)
  • 50 g Nüsse (z. B. Walnüsse oder Sonnenblumenkerne)
  • 50 g geriebener Parmesan (oder Hefeflocken für eine vegane Variante)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 100 ml Olivenöl
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung:

  1. Die Wildkräuter waschen und grob hacken.
  2. Mit den restlichen Zutaten in einem Mixer oder mit einem Pürierstab zu einer cremigen Masse verarbeiten.
  3. In ein sauberes Glas füllen und mit einer dünnen Schicht Olivenöl bedecken, damit es länger haltbar bleibt.
  4. Perfekt als Brotaufstrich, für Pasta oder als Dip!

Ich liebe selbstgemachtes Pesto zu Spaghetti, es ist ein schnelles Essen und dank der wertvollen Inhaltsstoffe in den Wildkräutern auch gesund!

Fazit

Essbare Wildpflanzen sind eine wunderbare Möglichkeit, die Küche mit neuen Aromen und wertvollen Nährstoffen zu bereichern. Sie sind nachhaltig, kostenlos und oft gesünder als viele gekaufte Lebensmittel. Wer Wildkräuter sammeln möchte, sollte darauf achten, nur in unbelasteten Gebieten zu pflücken und sich gut über die Pflanzen zu informieren, um Verwechslungen zu vermeiden.

Besonders schön ist es, wenn du deine Kinder oder Enkelkinder in die Suche einbeziehen kannst. So lernen sie von klein auf welche Kräuter essbar sind. Die Verbindung zur Natur wird gestärkt und sie gehen viel lieber spazieren, wenn es zum Erlebnis wird.

Viel Spaß beim Entdecken und Ausprobieren!

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